Paracelsus-Wiehengebirgsklinik bietet Suchtbehandlung und gleichzeitige Therapie chronischer Schmerzen / Jährlicher Aktionstag gegen den Schmerz
Rund 28 % aller Deutschen geben an, unter chronischen Schmerzen zu leiden. Die deutsche Schmerzgesellschaft e.V. möchte mit dem jährlichen Aktionstag gegen den Schmerz, immer am ersten Dienstag im Juni, den betroffenen Patientinnen und Patienten eine Stimme geben. Das Ziel ist eine bessere Schmerzbekämpfung sowie eine fachlich gute Versorgung der Patientinnen und Patienten, aber auch eine Steigerung des öffentlichen Bewusstseins.
Paracelsus schließt Lücke im Versorgungsangebot
Patienten, die neben einer Suchterkrankung unter einer chronischen orthopädischen Störung leiden, stellen eine besondere Patientengruppe dar. Sie findet im System der medizinischen Rehabilitation kaum entsprechende Therapieangebote, die das gesamte Störungsbild berücksichtigen. Orthopädischen Rehabilitationskliniken fehlt es häufig an erforderlichen Behandlungsstrukturen und -konzepten, um eine Suchterkrankung mit zu behandeln. Wird jedoch die Suchterkrankung nicht adäquat mittherapiert, limitiert dies zwangsläufig die Erfolgswahrscheinlichkeit der Rehabilitation für eine dauerhafte abstinente Lebensweise. Die Paracelsus-Wiehengebirgsklinik in Bad Essen begegnet diesem Defizit im Versorgungsangebot mit einem multimodalen Konzept und bietet mit ihrem integrierten suchtmedizinischen und orthopädischen Rehabilitationskonzept, kurz ISOR, gezielt Hilfe. Die Therapie chronischer Schmerzen ist gleichzeitig zur Suchtbehandlung im Therapieangebot integriert. Dafür hat die Klinik ihre vier jahrzehntelange Erfahrung in der Suchtrehabilitation durch eine zusätzliche orthopädische Ausrichtung erweitert.
„Patienten, die zu uns kommen, möchten ein abstinentes Leben beginnen. Häufig verhindern ihre Schmerzen aber, dass sie sich ihren Arbeitsalltag zutrauen. Durch eine fachärztlich-orthopädische Diagnostik und Therapie sowie durch die Schaffung spezieller orthopädischer Trainingsmöglichkeiten können wir gezielt auf die individuellen Behandlungsbedürfnisse unserer Patientinnen und Patienten eingehen. So können wir neben der Suchterkrankung bestehende chronische orthopädische Schmerzsyndrome zusätzlich behandeln“, erläutert Dr. Egbert Herrmann, Chefarzt der Paracelsus-Wiehengebirgsklinik, das Therapiekonzept. Zu den behandelbaren chronischen Schmerzsyndromen zählen beispielswiese Krankheiten der Wirbelsäule und des Rückens, Arthrose und auch chronische Schmerzstörungen mit psychischen und somatischen Faktoren.
Vorrangig geht es in der Therapie neben der Gestaltung einer dauerhaft abstinenten Lebensweise um die Wiederherstellung bzw. Besserung der körperlichen und kognitiven Funktionen oder um die selbstständige, eigenverantwortliche und aktive Bewältigung des persönlichen Alltags. „Neben einer Suchtrehabilitation mit einem anerkannten Therapiekonzept fokussieren wir uns bei den orthopädischen Beschwerden vorrangig auf eine Erhöhung der körperlichen und psychischen Aktivität unserer Patienten mit Hilfe von Funktionstraining oder speziellen Trainingsprogrammen in der Ergotherapie. Wir wollen chronifizierende Verarbeitungsmuster aufbrechen und Bewegung vermeidendes Verhalten verhindern“, so Herrmann.