„Süchtig nach Leben” – Jeder Weg in eine Abhängigkeit ist vielschichtig, facettenreich, sehr persönlich und individuell. Mit diesem SehnSuchtblog möchten wir die persönlichen Geschichten dahinter beleuchten, Suchttherapie-Möglichkeiten aufzeigen, bestärken, den Weg aus der Sucht zu gehen und Lebenslust versprühen. Denn: Das Leben ist schön, sogar wunderschön. Und zu schön, um es vom Suchtmittel beherrschen zu lassen.
Der Hund ist der beste Freund des Menschen, sagt das Sprichwort. Manchmal jedoch wird seine Haltung zur Herausforderung. Insbesondere dann, wenn Herrchen oder Frauchen sich um „Bella” und „Balou” nicht kümmern können – zum Beispiel im Krankheitsfall. Nur ungern gibt man dann seinen treuen Begleiter in fremde Hände oder hat erst gar nicht die Möglichkeit, Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Für diesen Fall bietet die Paracelsus Wiehengebirgsklinik Patientinnen und Patienten die Möglichkeit, auf Anfrage den eigenen Hund mit in die Reha zu bringen und gemeinsam die Zeit der stationäre Entwöhnungs-behandlung in Bad Essen zu verbringen.
Für die Zeit des Klinikaufenthalts stehen zum einen Zwinger mit einem Auslauf auf dem Klinikgelände bereit, zum anderen bietet die Paracelsus Wiehengebirgsklinik begrenzt Hunde-Einzelzimmern an, auf denen die Patienten zusammen mit ihrem Begleithund für die Therapiezeit wohnen.
Unterbringung in fremden Händen ausgeschlossen
Suki, ein 2 Jahre alter agiler Cursinu-Border Collie-Mix, war eine dieser Begleithündin in der Paracelsus Wiehengebirgsklinik. Zusammen mit ihrem Frauchen verbrachte sie die stationäre Entwöhnungsbehandlung in Bad Essen und wohnte auf einem Hunde-Einzelzimmer. „Da Suki erst vor kurzem zwei Jahre alt geworden und aktuell noch in der Entwicklungsphase ist, hätte ich eine Therapie ohne sie nicht gemacht. Meinen Hund ein Vierteljahr in fremde Hände geben, wäre keine Option gewesen. Umso dankbarer und glücklich bin ich, dass es solche Angebote wie diese hier in der Wiehengebirgsklinik gibt und ich den Therapieplatz recht kurzfristig antreten konnte“, betont Frau W. Es sei ihr wichtig, dass Suki ihre guten Erfahrungen nicht verliere, sie sei ihre Bezugsperson. Suki gehöre zu ihr, zu ihrem Leben und jetzt auch zu einem zukünftig abstinenten Leben dazu.
Rückblickend sagt Frau W., dass die Zugangsbestimmungen der Klinik für einen Begleithund gut zu händeln waren. Zudem habe Suki ihr das Ankommen in der Klinik erleichtert. „Man kommt schnell in Kontakt mit anderen Mitpatienten und hat immer eine Aufgabe, wenn man selbst noch nicht so viele Personen kennt und sich noch nicht gut zurecht findet auf dem Gelände.“ Als einzige Herausforderung habe Frau W. die ersten vierzehn Tage erlebt, in den man sich nur auf dem Klinikgelände aufhalten durfte und die Gassi-Runden dementsprechend kürzer ausfielen.
Begleithund als Unterstützung
„Suki ist mir eine große Unterstützung in der Therapie, die für mein persönliches Empfinden recht anstrengend ist. Oft merkt Suki schon vor mir, dass es mir nicht gut geht, hat sehr sensible Antennen und spiegelt mich in solchen Situationen“, reflektiert Frau W. Außerdem sei Suki sehr verträglich in Gesellschaft, kann überall mitgenommen werden und erleichtere ihr viele Situationen. „Davon profitieren schlussendlich beide Seiten. Suki genießt die Streicheleinheiten an allen Ecken. Auf meine Mitpatienten wirkt sie als kleine Ablenkung von der Therapie oder als Eisbrecher, um soziale Kontakte zu knüpfen.“
Ideale Hundeumgebung
Die Umgebung der Wiehengebirgsklinik empfindet Frau W. als ideal für alle Begleithunde. „Gemeinsam erkunden wir gerne die Umgebung, waren schon Wandern oder im Kanal baden. Die Umgebung ist ideal“, resümiert Frau W. Und ein weiterer Vorteil als Hundebesitzer: Man erkunde in ihren Augen mit einem Hund die Umgebung anders, fernab von jedem Fuß- und Radweg oder der Straße. Man bekomme einen anderen Blick auf die Umgebung. Das helfe einem in Situationen, in denen es einem selbst nicht gut gehe, in Gang zu kommen und loszulaufen. Perfekt für eine erfolgreiche stationäre Entwöhnungsbehandlung!