Heilende Berührung – so könnte man die manuelle Therapieform „Therapeutic Touch“ übersetzen, die an der Paracelsus-Klinik Adorf/Schöneck unter anderem in der Schmerztherapie und in der Palliativmedizin zur Anwendung kommt.
Pflegemitarbeiterin Benita Meinel führt diese spezielle Behandlung an der Paracelsus-Klinik Adorf durch. „Wir fördern sanft das Wohlbefinden der Patienten, damit verbunden ist eine Unterstützung des Immunsystem. Am Ende dieser bis zu 20-minütigen Behandlung fühlt sich der Patient entspannt, ja sogar ein wenig matt“, umreißt Benita Meinel das Prinzip. Die erfahrene Krankenschwester ist ausgebildete „Therapeutic Touch-Therapeutin“ und wendet die sanfte Therapiemethode seit vielen Jahren bei Patienten an, die wegen chronischer Schmerzen in stationärer Behandlung an der Adorfer Paracelsus-Klinik sind. Auch Patienten, die an schlecht heilenden chronischen Wunden oder geschwollenen Lymphen leiden, profitieren von dieser sanften Heilmethode. Ebenso wie Patienten der Palliativstation.
Die Behandlung…
Jeder Mensch kennt es eigentlich aus eigenem Erleben: Der Bauch zwickt, der Kopf schmerzt, sobald man jedoch die Hände auf die schmerzende Stelle legt, klingen die Schmerzen ab. Die Methode Therapeutic Touch macht sich diesen Effekt zunutze, indem der Therapeut sehr systematisch mit seinen Händen den gesamten Körper mit seinen Händen sanft „bearbeitet“. Durch die gezielte und bewusste therapeutische Berührung des Patienten an Energielinien, -punkten und -zentren, werden gesundheitsfördernde Prozesse angeregt, und das energetische Gleichgewicht des Menschen wird wiederhergestellt. In der Folge verbessern sich zum Beispiel der Nachschlaf, der Stoffwechsel wird angeregt, das körperliche und seelische Wohlbefinden wird gesteigert.
Während der Behandlung kann der Patient angezogen bleiben, er liegt entspannt auf einer Behandlungsliege. Benita Meinel beginnt ihre Behandlung meist an den Füßen und arbeitet dann den gesamten Körper entlang bis zum Kopf und den Schultern Dabei versetzt sie den Körper des Patienten durch sanfte Berührungen in einen Zustand spürbarer Entspannung.
Behandlungsmethode einer amerikanischen Pflegespezialistin
Als moderne Variante mehrerer alter Heilpraktiken beruht Therapeutic Touch® auf der Fähigkeit den menschlichen Energiefluss zu lenken und zu harmonisieren, und diesen wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Therapeutic Touch® wurde in den 70er Jahren von Dolores Krieger, einer Krankenschwester und Pflegewissenschaftlerin der New York University, entwickelt und zu einer schnell erlernbaren komplementärmedizinischen Methode ausgebaut. In den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts entwickelte sich diese Methode rasch. Bislang wurden in den USA etwa 100.000 Menschen, darunter 50.000 Krankenschwestern, in Therapeutic Touch ausgebildet und auch hierzulande ist sie in zunehmend mehr Kliniken Teil des therapeutischen Spektrums.
Diese Anwendung ist eine sinnvolle Ergänzung des Therapiespektrums bei der Behandlung der Patienten. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse der modernen Berührungsforschung bestätigen, was im Klinikalltag schon seit Jahren erlebt wird: Als sanfte Behandlungsmethode kann Therapeutic Touch Stress, Ängste und Schmerzen abmildern und so den gesamten Heilungsprozess fördern.
Natürlich können die Patienten die Therapie auch nach ihrem stationären Aufenthalt fortführen. Dann dauert die Behandlung 90 Minuten, allerdings werden die Kosten derzeit noch nicht von den Krankenkassen übernommen.