Diagnose Prostatakrebs – weil viele Männer die Diagnose fürchten, scheuen sie den Gang zum Urologen, um eine Prostatakrebsvorsorge zu machen. Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen die jährliche Prostatauntersuchung ab dem 45. Lebensjahr. Gerade bei Männern mit familiärer Vorbelastung (bis zu zehn Prozent der Prostatakarzinome sind vererbt), wird jedoch die Vorsorgeuntersuchung bereits ab dem 40. Lebensjahr empfohlen. Die Untersuchung sollte einmal im Jahr durch einen Facharzt für Urologie erfolgen.
Dennoch nehmen viele Männer dieses Angebot nicht wahr und suchen erst dann einen Facharzt auf, wenn Symptome wie häufiges und/oder schmerzhaftes Wasserlassen oder Blut im Urin auftreten. „Für viele Männer ist der Gang zum Urologen immer noch eine Überwindung“, erklärt Prof. Dr. Johannes M. Wolff, Chefarzt der Paracelsus Klinik Golzheim.
Gute Heilungschancen bei Prostatakarzinom
„Gerade Erkrankungen der Prostata sind immer noch tabu- und schambehaftet: Es geht um Kontinenz, um Potenz, darum, ein ‚echter‘ Mann zu sein. Auch der Gedanke an die klassische Vorsorgeuntersuchung, das Abtasten, ist vielen unangenehm“, so der Chefarzt weiter. „Weil Männer mit dem Thema Vorsorge Schwierigkeiten haben, ist uns der ständige Austausch mit unseren niedergelassenen Partnern so wichtig. Wir können nur gemeinsam darauf hinwirken, dass Männer sich und ihre Gesundheit wichtiger nehmen und ihren Urologen regelmäßig aufsuchen. Erst danach kommen wir als Klinik ins Spiel“, erklärt der Chefarzt der urologischen Fachklinik. Jedes Jahr behandeln Prof. Wolff und sein Fachärzteteam hunderte von Patienten mit dem Befund „Prostatakarzinom“.
Frühe Diagnose kann Leben retten
Je früher eine sichere Diagnose vorliegt, dass es sich tatsächlich um Prostatakrebs handelt, umso besser sind die Behandlungsmöglichkeiten und damit auch die Heilungschancen. Ist der Tumor zum Zeitpunkt der Diagnose noch auf die Prostata beschränkt, liegen die Heilungsaussichten heutzutage bei über 90 Prozent. Deshalb sollten Männer ab dem 45. Lebensjahr unbedingt die gesetzliche Früherkennung beim niedergelassenen Urologen in Anspruch nehmen, auch wenn keine der typischen Beschwerden auftreten.
Diagnostik bei Verdacht auf Prostatakrebs
Wenn der Verdacht auf ein Prostatakarzinom besteht, stehen dem Ärzteteam verschiedene diagnostische Möglichkeiten zur Verfügung: Neben dem Tastbefund und einer Ultraschalluntersuchung durch den Enddarm wird der Verdacht auf Prostatakrebs durch eine Bestimmung des PSA-Wertes im Blut ergänzt. Eine Gewebeuntersuchung unter dem Mikroskop (Gewebebiopsie) schafft Gewissheit, ob es sich tatsächlich um Prostatakrebs handelt. Mit der MRT-gestützten Fusionsbiopsie ist es möglich, auffälliges Gewebe noch punktgenauer und exakter zu entnehmen und zu untersuchen. Männer erhalten somit sichere Diagnosen und können im Idealfall frühzeitig behandelt werden. In der Paracelsus-Klinik Golzheim wird die Fusionsbiopsie erfolgreich eingesetzt.
Vielversprechende Behandlungsstrategien
Die Diagnose Prostatakrebs ist kein Grund zur Verzweiflung, denn für wenig andere Tumoren gibt es so vielversprechende Behandlungsstrategien. Bei jüngeren Patienten empfiehlt sich eine operative Entfernung der Prostata, insbesondere wenn der Tumor noch auf das Organ beschränkt ist. Die Operation kann sowohl „offen“, das heißt mit Bauchschnitt erfolgen, als auch minimalinvasiv, mit der so genannten „Schlüssellochmethode“.
In der Paracelsus Klinik Golzheim wird dazu der da Vinci®-OP-Roboter eingesetzt. Bei einigen beschwerdefreien Patienten ist oftmals eine engmaschige Beobachtung des Prostatakarzinoms ausreichend. Erst wenn die Erkrankung weiter fortschreitet und Beschwerden mit sich bringt, werden weitere Behandlungsmöglichkeiten eingesetzt.