Hilfe bei Alkoholsucht: Der erste Schritt ist der Wunsch nach Veränderung
Die Wiehengebirgsklinik als Suchtklinik bei Alkohol-Abhängigkeit bietet betroffenen Menschen Hilfe, ihre Alkoholsucht zu bekämpfen.
Seit mehr als 40 Jahren unterstützen wir Patientinnen und Patienten in der Paracelsus Wiehengebirgsklinik bei ihrer Alkohol-Entwöhnung. Bei etwa 90 Prozent unserer Patientinnen und Patienten ist eine Alkoholabhängigkeit der Grund für eine stationäre Therapie in unsere Klinik. Insgesamt helfen wir im Laufe des Jahres mehr als 400 Patientinnen und Patienten in unserer Paracelsus Wiehengebirgsklinik dabei, den Teufelskreis der Sucht zu durchbrechen.
Sie möchten Ihre Alkoholsucht bekämpfen?
Die folgenden Inhalte sollen einen Einblick geben, wie sich eine Alkoholabhängigkeit über Jahre entwickeln kann und welche ersten Anzeichen darauf hinweisen können, dass es eine Suchtproblematik gibt. Vor allen informieren wir Sie, wie die Paracelsus Wiehengebirgsklinik als Suchtklinik bei Alkohol-Entwöhnung Sie auf Ihrem persönlichen Weg in eine zufriedene Abstinenz unterstützen kann.
Erste Anzeichen einer Alkoholabhängigkeit
Für Außenstehende wird eine Alkoholabhängigkeit meist erst sichtbar, wenn bereits spürbar negative körperliche, psychische und soziale Folgen auftreten. Anfangs sind körperliche Symptome kaum ersichtlich. Je länger der Alkoholkonsum dauert, desto offensichtlicher werden die Folgen. Diese variieren sehr individuell je nach Betroffenem.
Ob eine Alkoholabhängigkeit vorliegt, kann durch festgelegte diagnostische Kriterien bestimmt werden, wobei nicht alle Kriterien erfüllt sein müssen. Eine Alkoholabhängigkeit liegt dann vor, wenn drei oder mehrere Kriterien erfüllt sind und diese mindestens vier Wochen zusammen auftreten oder über kürzere Zeit innerhalb eines Jahres wiederholt gemeinsam auftreten.
Die Kriterien sind:
- starker Druck Alkohol zu konsumieren.
- für die gewünschte Wirkungen muss eine immer größere Alkoholmenge konsumiert werden.
- bei nachlassender Alkoholwirkung treten körperliche Entzugserscheinungen wie Zittern, Unruhe, beschleunigter Herzschlag, Fieber, Durchfall oder Übelkeit auf.
- Vernachlässigung von Hobbies und Freizeitaktivitäten, um Alkohol zu konsumieren.
- Verlust der Kontrolle über das eigene Trinkverhalten und die Entscheidungsfähigkeit über Zeitpunkt, Ende und Trinkmenge.
- Weiterführung des Konsums trotz bereit bestehender Probleme und Konflikte im privaten und beruflichen Umfeld.
Warum wird jemand süchtig?
Die Gründe von Menschen, die in unsere Suchtklinik zur Alkohol-Entwöhnung kommen, sind sehr verschieden und abhängig von vielen verschiedenen und sehr individuellen Faktoren. Drei große Bereiche lassen sich jedoch definieren, die wesentlich zu einer Alkoholabhängigkeit beitragen und eine mögliche Alkohol-Entwöhnung erforderlich machen: die biologischen Faktoren, die psychologischen Faktoren sowie die sozialen Faktoren.
Zu den biologischen Faktoren zählen die körperliche Gewöhnung, aber auch die erbliche / familiäre Vorbelastung. Körperliche Gewöhnung bedeutet, dass ein Gewöhnungseffekt eintritt, sodass die benötigte Konsummenge kontinuierlich erhöht werden muss, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Erbliche / familiäre Vorbelastung bedeutet, dass (laut Studien) Kinder von suchtkranken Eltern eine höhere Wahrscheinlichkeit haben, selbst suchtkrank zu werden. Es wird vermutet, dass zudem tatsächlich eine erbliche Veranlagung für die Suchtentwicklung vorliegen könnte.
Zu den psychologischen Faktoren zählen psychische Verhaltensweisen wie der Belohnungseffekt und die Konditionierung. Das gemeinsame Abendessen, ein gemütlicher Fernsehabend oder der Feierabend entwickeln sich – oft schleichend – zu Situationen, die mit Konsum verbunden werden. Unbewusst entsteht eine Konditionierung und das Verlangen zu konsumieren, wenn die Situationen eintreten. Beim Belohnungseffekt schüttet unser Gehirn beim Konsum Botenstoffe aus, die ein gutes Gefühl vermitteln. Die angenehme, anregende oder auch entspannende und beruhigende Wirkung des Suchtmittels wird mit dem Konsum positiv verknüpft. Das Verlangen entsteht, diesen Zustand möglichst lange zu erhalten.
Zu den sozialen Faktoren zählen die familiäre Situation, gesellschaftliche Einflüsse und die jeweiligen Peer-Groups als Risikofaktor. Insbesondere die familiäre Situation in der Kindheit hat Einfluss darauf, ob sich eine Suchterkrankung entwickelt. Verhaltensweisen der Eltern gelten meist als Orientierung für Kinder und ihre eigenen Verhaltensmuster. Ist der Konsum von Suchtmitteln im Alltag der Eltern verankert, kann es später zu ähnlichen Verhaltensweisen und Konfliktlösungsstrategien bei den Kindern kommen. Auch mangelnde Fürsorge, Missbrauchs- und Gewalterfahrungen können Ursache für die Entwicklung einer Abhängigkeit, in diesem Fall als Verdrängungsmechanismus, sein.
Als gesellschaftliche Einflüsse gelten Faktoren wie die Verfügbarkeit der Suchtmittel, sowohl beim Erstgebrauch als auch beim weiterführenden Konsum. Alkohol beispielsweise ist allgegenwärtig, günstig zu erwerben und in unserem Kulturkreis fest verankert. Nicht zuletzt spielt das soziale Umfeld eine entscheidende Rolle. Ist der Konsum von Zigaretten, Alkohol oder anderen Substanzen im direkten Freundeskreis Normalität, ist dies oft der Einstieg. Aber auch fehlende Anerkennung gekoppelt mit Beliebtheit oder Unsicherheit können Alkoholmissbrauch begünstigen.
Verlauf Alkoholabhängigkeit
Bis zur Alkoholabhängigkeit werden verschiedene Phasen durchlaufen, die sich über einen längeren Zeitraum erstrecken, sich durch verschiedene Merkmale kennzeichnen und schleichend entwickeln, bis schließlich eine Alkohol-Entwöhnung erforderlich sein könnte.
- Voralkoholische Phase: Der Konsum wird als Problemlösungsstrategie eingesetzt, bis sich eine Gewohnheit einstellt.
- Einleitungsphase an der Grenze zum Missbrauch: Die Gedanken drehen sich immer stärker um den Alkoholkonsum.
- Kritische Phase: Kontrollverlust bis hin zu Veränderungen der Persönlichkeit
- Chronische Phase: Es treten erste organische Störungen auf und eine körperliche Abhängigkeit entwickelt sich. Häufig ist dies mit einem sozialen Abstieg verbunden.
Hilfe bei Alkoholsucht: Was Sie in unserer Suchtklinik erwartet
In den meisten Fällen vergehen viele Jahre, bis sich ein Suchtkranker entschließt, seine Alkoholsucht zu bekämpfen und Hilfe zu suchen. Vorausgegangen sind dabei fast immer mehrere vergebliche Versuche, den Konsum zu reduzieren oder zu kontrollieren. Schwerwiegende Folgen im privaten, beruflichen und gesundheitlichen Bereich können die Folge sein.
Ganzheitliche Entwöhnungsbehandlung
Die Paracelsus Wiehengebirgsklinik ist eine etablierte Suchtklinik bei Alkohol-Problematiken. Wir verfolgen einen interdisziplinären und ganzheitlichen Ansatz, auch bei der Alkohol-Entwöhnung. Die Basis aller Behandlungen ist unser biopsychosoziales Konzept, nach dem in der Therapie körperliche Gegebenheiten, seelische Belastungen sowie das soziale Umfeld angemessen berücksichtigt werden.
Nachdem Sie sich entschlossen haben, Hilfe wegen Ihrer Alkoholsucht in Anspruch zu nehmen, erfolgt die individuelle Therapieplanung zusammen mit Ihnen zu Beginn Ihrer stationären Therapie.
Aktiv werden und die Alkoholsucht bekämpfen
In der Gemeinschaft einer festen Therapiegruppe (mit anderen Patientinnen und Patienten) durchlaufen Sie Ihren Therapiealltag bei uns. Gruppentherapie, Bewegungstherapie mit Physiotherapie, Ergo- und Kreativtherapie sowie Einzeltherapie sind feste Therapiebausteine in Ihrem Therapieplan. In zusätzlichen Spezialgruppen (lndikativgruppen) geht es um individuelle Ziele im Hinblick auf die seelische Stabilisierung, die Erweiterung der eigenen Fähigkeiten, vor allem hinsichtlich der Gesundheitsfürsorge, sowie ggf. die berufliche Perspektive. Zu den lndikativgruppen gehören u.a.:
- Training sozialer Kompetenzen
- Bewältigung von Depressionen
- Entspannungsverfahren
- Berufscoaching
- Musikgruppe
Weitere Angebote unserer Suchtklinik „Alkohol“
Unsere Sozialberatung ermöglicht die Klärung von rechtlichen, finanziellen und beruflichen Fragen. Darüber hinaus bieten wir Patientenschulungen, Angehörigenarbeit in Form von Seminaren und Angehörigengesprächen sowie ein Rückfallcurriculum für Therapiewiederholer über sechs Wochen an.