Medikamentenabhängigkeit: Therapie in unserer Klinik 

Wenn aus der Behandlung mit Medikamenten eine Sucht wird

Die Schmerztablette bei Kopf- oder Rückenschmerzen, das Schlafmittel bei Schlafstörungen oder zur Beruhigung ist bisweilen schnell genommen. Im akuten Zustand verschaffen sie uns Linderung der Beschwerden und Symptome. Jedoch beginnt der eigene Körper bereits nach zwei Wochen, sich an das Medikament zu gewöhnen. Unbemerkt kann schleichend das Problem einer Abhängigkeit entstehen.

Werden die Medikamente zunächst von einem Arzt verschrieben, tun sich Betroffene häufig besonders schwer, ihre Schmerzmittelabhängigkeit anzuerkennen und sich einzugestehen, dass sie Hilfe benötigen. Die Therapie einer Medikamentensucht ist sehr komplex und individuell. Bei manchen besteht eine Abhängigkeit von mehreren Substanzen, häufig eine Kombination aus Alkohol- und Medikamentenkonsum. Wir bieten Betroffenen eine maßgeschneiderte Behandlung im Rahmen einer stationären Medikamenten-Entwöhnung in unserer Klinik zur Medikamentenabhängigkeit an, um sie zurück in ein selbstbestimmtes, abstinentes Leben zu führen.

Symptome einer Medikamentenabhängigkeit

Der Prozess hin zu einer manifestierten Medikamentenabhängigkeit, die einer Therapie bedarf, setzt schleichend und meist unbemerkt ein. Er beginnt oft mit einem verordneten Medikament des behandelnden Arztes. Werden die Medikamente über einen längeren Zeitraum eingenommen und eigenständig höher dosiert, kann sich ein schädlicher Gebrauch bzw. ein Missbrauch ausbilden – die Vorstufe zur Entwicklung einer Medikamentenabhängigkeit.

Eine Medikamentenabhängigkeit äußert sich durch verschiedene körperliche als auch psychische Symptome, die sich mit andauernder Sucht verschlimmern. Das liegt daran, dass sowohl Körper als auch Psyche vom Schmerzmittel oder den Schlaftabellen abhängig werden.

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Medikamentensucht: Unsere Klinik bietet Therapien bei Medikamentenabhängigkeit

Erste Symptome der psychischen Medikamentenabhängigkeit

Die psychische Abhängigkeit äußert sich mit folgenden Symptomen:

  • Sie verspüren ein unstillbares Verlangen, das Medikament zu konsumieren.
  • Sie nehmen das Medikament ein, um belastende Situationen zu meistern oder um unangenehme innere Zustände zu bekämpfen, z. B. psychische Spannungszustände. 
  • Sie haben ohne Erfolg versucht, das Medikament seltener einzunehmen oder die Dosis zu verringern.
  • Sie vernachlässigen soziale Beziehungen, Hobbys oder berufliche Aktivitäten wegen Ihres Medikamentenkonsums.

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie Anzeichen einer Abhängigkeit bei sich bemerken. Setzen Sie ein Medikament aber keinesfalls ohne ärztlichen Rat ab. Denn: Sind Sie bereits körperlich abhängig – beispielsweise von Benzodiazepinen oder Opioiden – kann ein plötzliches Absetzen, ein sog. kalter Entzug, zu lebensbedrohlichen Zuständen führen.

Körperliche Entzugssymptome einer Medikamentenabhängigkeit

Die körperliche Abhängigkeit äußert sich mit Entzugssymptomen, die sich je nach Medikamentenart unterscheiden. Dazu zählen:

  • Schwitzen
  • Zittern
  • Krämpfe und Krampfanfälle
  • Starke Schmerzen
  • Übelkeit und Erbrechen

Welche Medikamente machen besonders schnell abhängig?

Tatsächlich weisen vier bis fünf Prozent der verordneten Medikamente in Deutschland ein Missbrauchs- und Abhängigkeitspotenzial auf. Folgende Medikamentengruppen sind besonders häufig betroffen:

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Opioide und Opiate werden zur akuten und chronischen Schmerzbehandlung verwendet. Dies ist bei manchen Tumor-, Osteoporose-, Amputations-, Kolik-, Rücken- und Nervenschmerzen der Fall.

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Benzodiazepine und Z-Drugs (Zolpidem, Zopiclon und Zaleplon) sind die am meist verwendeten rezeptpflichtigen Beruhigungs- und Schlafmittel in Deutschland. Sie werden zur Behandlung von Panikattacken, Angststörungen, Einschlaf- und Durchschlafstörungen, zur Muskelentspannung und bei Epilepsie eingesetzt. Sie besitzen mit das höchste Suchtpotenzial. Schon geringe Mengen können über kurze Zeit zu Missbrauch oder Medikamentenabhängigkeit führen. Benzodiazepin-Abhängigkeit stellt in Deutschland die drittgrößte Gruppe Suchterkrankter dar.

Medikamentensucht vorbeugen

Um einer Schmerzmittelabhängigkeit oder Schlafmittelsucht vorzubeugen, gilt grundsätzlich, frei verkäufliche Schmerzmittel nicht länger als drei Tage hintereinander und nicht öfter als zehnmal im Monat zu verwenden.

Für die Verschreibung von Benzodiazepinen und Z-Drugs gilt die 5-K-Regel der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ):

  1. Einsatz nur bei klarer Indikation
  2. Anwendung der kleinsten möglichen Dosis
  3. Anwendungen über den kürzesten möglichen Zeitraum
  4. Kein abruptes Absetzen
  5. Kontraindikationen sind zu beachten

Unser Therapieangebot bei einer Medikamentenentwöhnung

Wir begleiten und unterstützen Sie bei Ihrer stationären Medikamentenentwöhnung in unterschiedlicher Form, an unterschiedlicher Stelle.

Unser tiefenpsychologisch-integrativer Behandlungsansatz gewährleistet Ihnen eine maßgeschneiderte Behandlung. Gemeinsam mit Ihnen erarbeiten wir Ihren Behandlungsfokus, der Sie über Ihre ganze Therapiezeit hinweg begleitet. Ein multiprofessionelles Behandlerteam aus Suchttherapeuten/Psychologen, Ärzten, Ergotherapeuten, Sport- und Physiotherapeuten sowie der Sozialberatung steht Ihnen zur Seite.

Innerhalb Ihrer Bezugsgruppe erwarten Sie folgende grundlegende Therapiefelder: Gruppentherapie, Sporttherapie sowie Ergo-/Arbeitstherapie. Ergänzt wird Ihr Therapieplan um indikative Therapiegruppen, die zu Ihrem Behandlungsfokus passen, wie z.B. Depressions- und Angstgruppe, Nordic Walking, therapeutisches Wandern, Achtsamkeits- und Entspannungsverfahren, meditatives Malen oder das Musikprojekt.

Erfahrungen von Betroffenen, die zur Behandlung einer Medikamentensucht in der Berghofklinik waren:

„Hier wird der Mensch als Persönlichkeit behandelt. Wer will, findet hier größtmögliche Unterstützung von jeder dort tätigen Person. Alle zeigten sich sehr kompetent. Eine Klinik mit Herz und Verstand.“

– Toca

„Mir hat der Aufenthalt sehr gut getan und auch total geholfen! Die Klinik ist sehr gut durchorganisiert. Die Ärzte, Therapeuten, Pflegepersonal ja sogar das Reinigungspersonal haben auf mich immer einen sehr positiven Eindruck hinterlassen. Ich werde auf jeden Fall im nächsten Jahr eine Auffrischung bei der Rentenversicherung beantragen.“

– Jörg

„Diese Klinik kann ich absolut jedem empfehlen, der nicht nur auf eine kompetente und herzliche Therapie wert legt, sondern auch eine Beschäftigung nach den Therapie-Einheiten haben möchte. Ich würde jederzeit wieder in diese Klinik gehen, wenn es notwendig wäre. Ich zehre heute noch von meinen Erfahrungen, Informationen und Gefühlen, die ich von dort mitnehmen durfte.“

– Tobi

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