Rehabilitation bei Drogensucht: Wenn die Droge zum Lifestyle wird

Knapp 40 % der Erwachsenen zwischen 18 und 59 Jahren haben in ihrem Leben mindestens ein Mal Cannabis konsumiert. Laut dem Datenportal des Bundesdrogenbeauftragten haben rund 600.000 Menschen in Deutschland einen problematischen Konsum von Cannabis oder anderen Drogen.

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Cannabis: Eine der beliebtesten Lifestyledrogen

Lifestyledrogen: Der Weg aus der Sucht

Neben Cannabis fassen wir unter dem Begriff Lifestyledrogen z.B. Stimulanzien, wie Kokain, Amphetamine und Ecstasy sowie Halluzinogene, wie LSD und Pilze, aber auch neuere psychotrope Substanzen. Häufig erfolgt aus unserer Erfahrung heraus ein Mischkonsum mehrerer Substanzen.

Die folgenden Inhalte sollen einen Einblick geben, wie der Einstieg in eine Abhängigkeit verläuft, welche Anzeichen wahrgenommen werden können und welche Hilfe die Paracelsus Berghofklinik Ihnen auf dem Weg zu einer zufriedenen Abstinenz anbietet. Denn erfolgreiche Therapien sind möglich: Ob Cannabissucht, Kokainsucht oder eine andere Drogensucht – Wir gehen den Weg aus der Sucht gemeinsam mit Ihnen und unseren Möglichkeiten zur Rehabilitation.

Einstieg in eine Lifestyledrogenabhängigkeit

Warum wird nun aber der eine abhängig und der andere nicht?

Neben biologischen Faktoren spielen hier vor allem soziale und psychologische Aspekte eine entscheidende Rolle: Der Einstieg in den Konsum erfolgt häufig über das soziale Umfeld, um Spaß zu haben. Kommen weitere Belastungen aus verschiedenen Lebensbereichen, wie familiäre Konflikte, Einsamkeit oder traumatische Erlebnisse hinzu, wird die erzielte Drogenwirkung schnell zur vermeintlichen Problembewältigung wie zur Verbesserung der Schlafqualität oder um Ängste/Depressionen zu behandeln, eingesetzt.

Durch diese „Eigenmedikation“ erhält die Droge eine psychische Bedeutung, die körperliche Gewöhnung beginnt. Mit steigender Abhängigkeit wird die Droge selbst zum Lifestyle – jetzt bestimmt die Droge. Ab diesem Punkt treten die negativen Folgen des Konsums wie Entzugssymptome, Schlafstörungen oder Ängste in den Vordergrund. Freundschaften verändern sich, familiäre Konflikte leiden.

Die Therapie bei uns kann Ihnen helfen, sich der Hintergründe des Suchtverhaltens bewusster zu werden und Ideen und Strategien zu entwickeln, um Ihre alten Konsummuster zu durchbrechen, sich vom entwickelten Lifestyle zu lösen und neue, gesunde Routinen zu etablieren.

Anzeichen einer Lifestyledrogenabhängigkeit

Wie bei allen Suchtmitten, können wir auch beim Konsum von Cannabis- und Lifestyledrogen von drei unterschiedlichen Stadien sprechen: akuter Rauschzustand, missbräuchlicher Konsum und in diesem Fall eine Lifestyledrogenabhängigkeit.

Insbesondere eine Abhängigkeit besteht, wenn mindestens drei der folgenden Anzeichen wahrgenommen werden können:

  • Starker bis zwanghafter Wunsch die Droge zu konsumieren.
  • Kontrollverlust über Zeitpunkt und Menge des Konsums.
  • Dosissteigerung um die gewünschte Wirkung zu erzielen.
  • Erkennbare Entzugssymptome bei Nicht-Konsum.
  • Konsum wird trotz offensichtlicher negativer Konsequenzen nicht eingestellt.
  • Vernachlässigung z.B. der sozialen Kontakte und des Freizeitbereiches.
  • Dem Konsum werden alle Lebensbereiche untergeordnet.

Unser Therapieangebot bei Cannabis- und Lifestyledrogenabhängigkeit

Wir verfolgen einen tiefenpsychologisch-integrativen Behandlungsansatz, um Ihnen eine maßgeschneiderte Behandlung zu gewährleisten.

Gemeinsam mit Ihnen erarbeiten wir Ihren Behandlungsfokus, der Sie über Ihre ganze Therapie hinweg begleitet. Ein multiprofessionelles Behandlerteam aus Suchttherapeuten/Psychologen, Ärzten, Ergotherapeuten, Sport- und Physiotherapeuten sowie der Sozialberatung steht Ihnen zur Seite.

Innerhalb unserer drei spezifischen Bezugsgruppen für Cannabis- und Lifestyledrogenabhängige, die jeweils 8 Patientinnen und Patienten umfassen, erwarten Sie folgende grundlegende Therapiefelder: Gruppentherapie, Sporttherapie und Ergo-/Arbeitstherapie. Hinzu kommt eine themenspezifische Gruppe für Lifestyledrogenabhängige, in der wir Wissen über Wirkweisen und Folgen von Drogen vermitteln, aber auch die Wahrnehmung von Warnsignalen zur Rückfallvermeidung fördern, Strategien um automatisierte Reaktionen zu durchbrechen erarbeiten, Notfall-Pläne entwickeln und den kompetenten Umgang mit Problemen, Gefühlen und Gedanken stärken.

Zwei der drei Bezugsgruppen sind „Selbstversorgergruppen„. Bedeutet: Sie und Ihre Mitpatienten haben eine eigene Küche und eigene Essens- und Gemeinschaftsräume zur besonderen Förderung der Gemeinschaftserfahrung sowie von Fähigkeiten zur Alltagsbewältigung, zum Aufbau einer sinnvollen Tages- und Aufgabenstruktur sowie zur sozialen Kompetenzentwicklung. Außerdem bieten wir eine reine Männergruppe, gezielt nur für männliche Patienten mit einer Drogenabhängigkeit, um einen geschützten Rahmen zur Bearbeitung geschlechtsspezifischer Themen zu bieten.

Dass sich der Weg aus der Lifestyledrogenabhängigkeit lohnt, hat uns ein ehemaliger Patient mit seiner ganz persönlichen Suchtgeschichte erzählt. Erfahren Sie hier mehr über seinen Neustart nach der Entwöhnungsbehandlung.

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