Der neue Kliniktrakt der Paracelsus Elena Klinik ist am Mittwoch, 16. Februar, offiziell eröffnet worden. Vertreter der Paracelsus Geschäftsleitung, der Stadt Kassel und des Landes Hessen und rund 130 Weggefährten, Patientenvertreter, Vertreter der Kostenträger und Fachkollegen nahmen an der Veranstaltung teil, die pandemiebedingt online stattfand.
Während der Veranstaltung hob Hessens Gesundheitsminister Kai Klose in seiner Videobotschaft die Bedeutung der Parkinson-Fachklinik für die Krankenhauslandschaft Hessens hervor. „Heute können wir den Fokus einmal weg von der Corona-Pandemie auf einen anderen Aspekt der Krankenversorgung lenken. Die Elena-Klinik ist eine echte Bereicherung für die hessische Krankenhauslandschaft, umso mehr freut es mich, dass wir heute die offizielle Eröffnung des Neubaus begehen können“.
Herausragende Bedeutung für die Gesundheitsversorgung in der Region
Auch Kassels Oberbürgermeister Christian Geselle würdigte die herausragende Bedeutung der Elena-Klinik für die Region und die Gesundheitsversorgung der hier lebenden Menschen. Er übermittelte seinen herzlichen Dank auch im Namen der Stadtgesellschaft, dass „diese besondere Klinik im Herzen unserer Stadt“ Kassel zu einem bedeutenden Standort für die Behandlung von Parkinson und Bewegungsstörungen hierzulande macht.
Chefärztin Prof. Dr. med. Claudia Trenkwalder, die die Klinik seit rund 18 Jahren führt und gemeinsam mit ihrer ärztlichen Kollegin Prof. Dr. med. Brit Mollenhauer die Klinik zu einem international renommierten Forschungszentrum ausgebaut hat, betonte in ihrer Rede, wieviel Potential nun für eine individuelle und hochwertige Patientenversorgung vorhanden sei. Auch die Bedingungen für die zahlreichen Forschungsaktivitäten der Klinik seien nun deutlich verbessert. Die Erweiterung des Schlaflabors steht unmittelbar bevor, ein neuropsychiatrischer Bereich ist ebenso im Aufbau wie der Fachbereich einer spezifischen Altersmedizin. „Dieser Neubau ist für unsere Patienten und Angehörigen. Und auch für unsere Mitarbeiter. Denn bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt“, so die langjährige ärztliche Chefin der Klinik.
Früherkennung von Parkinson
Prof. Brit Mollenhauer schließlich machte in ihrem Redebeitrag noch einmal deutlich, was das Ziel der zahlreichen Studien- und Forschungsaktivitäten an der Elena-Klinik ist, nämlich irgendwann Parkinson heilen zu können. Mit der langjährigen DENOPA-Studie und der „Gesund altern-Studie“ nannte sie in diesem Zusammenhang zwei Studien, die sich vor allen Dingen der Früherkennung von Parkinson widmen.
Gefördert von Land und Stadt
Mit 8,8 Millionen Euro hat sich das Land Hessen am Neubautrakt der Klinik beteiligt – nach zehn Jahren Planungs- und Bauzeit ist der viergeschossige Erweiterungsbau nun offiziell in Betrieb. Mit einem Investitionsvolumen von 24.7 Millionen € ist ein moderner viergeschossiger Kliniktrakt entstanden, der sich nahtlos in das bisherige denkmalgeschützte Klinikensemble einfügt. Der großzügig gestaltete Kliniktrakt bietet Platz für insgesamt 59 Patienten. Damit stockt Deutschlands älteste Fachklinik für Parkinson-Erkrankte ihre Bettenkapazitäten auf 140 Betten auf.
Moderne Klinikarchitektur
Seit Jahresbeginn kommen die Patienten der Elena-Klinik und ihre Angehörigen in den Genuss einer modernen Klinikarchitektur, die die besonderen Bedürfnisse und Erfordernisse bei der Behandlung von Parkinsonpatienten in den Mittelpunkt stellt. Lichtdurchflutete Räume, eine hochwertige Ausstattung, großzügig geschnittene Patientenzimmer und Untersuchungsräume, durchgehende Barrierefreiheit, breite Flure für Gehübungen sowie ein erweitertes diagnostisches Untersuchungsspektrum im Haus sind weitere Merkmale einer modernen Patientenbetreuung. Knapp drei Jahre Bauzeit und eine Planungsphase von 10 Jahren liegen hinter den Verantwortlichen bei Paracelsus.
Bei der Innenraumgestaltung hat man viel Wert auf wohnliche Gestaltung gelegt. Großzügig dimensionierte Fensterfronten, eine ansprechende Farbgebung, eine an Hotelstandards orientierte Ausstattung und Möblierung tragen dazu bei. Auch Aufenthaltsräume für Angehörige wurden geschaffen, denn „manchmal ist es aus medizinischen Gründen erforderlich, dass der Partner, den stationären Aufenthalt begleitet“, erklärt Prof. Trenkwalder.
Insgesamt 42 Doppel- und Einzelzimmer mit zusammen 59 Betten umfasst der Neubau. Ein Bereich für Wahlleistungen befindet sich ebenfalls im Neubau. Hinzu kommen ein Multifunktionssaal, zahlreiche Räumlichkeiten für Untersuchungen, Therapien und Aufenthalt und ein großzügig angelegter Bewegungsparcours im Außenbereich.
Staffelstabübergabe an Prof. Brit Mollenhauer
Die Eröffnung des Neubaus stellt einen Meilenstein in der Entwicklung der Klinik dar und auch in der Klinikleitung gibt es bedeutsame Veränderungen: Zum ersten März wird die langjährige Chefärztin Prof. Dr. med. Claudia Trenkwalder die ärztliche Leitung an Prof. Dr. med. Brit Mollenhauer übergeben. „Unsere Patienten bestmöglich zu behandeln, Therapiekonzepte zur Verfügung zu stellen, die aktuellen Erkenntnisse der Forschung umsetzen, das betrachte ich als wunderbare Aufgabe. Wer mich kennt, weiß, dass ich die Forschungsaktivitäten weiterhin sehr in den Mittelpunkt stellen werde. Wir alle hier empfinden Verantwortung dafür, die Parkinsonerkrankung besser zu verstehen. Und wir werden unsere Erkenntnisse von Kassel aus in die Welt tragen“, erklärte die künftige neue Chefärztin der Paracelsus Elena Klinik und bedankte sich herzlich bei Prof. Trenkwalder, der Geschäftsleitung und dem Paracelsus Gesellschafter, der Porterhouse Group für das Vertrauen.
In den nächsten Wochen und Monaten wird nun der bisherige Klinikbau, dessen Kerngebäude aus dem Jahre 1911 stammt, energetisch und technisch saniert – der Ausbau der Elena-Klinik zu einer der modernsten Fachkliniken Deutschlands schreitet also weiter voran.