Die Logopädie spielt bei der Behandlung von Parkinsonpatienten eine bedeutsame Rolle. Denn Schluckbeschwerden und Schwierigkeiten beim Sprechen sind Symptomatiken, unter denen Parkinsonpatienten häufig leiden. Und die sich durch eine gezielte logopädische Behandlung lindern lassen. An der Paracelsus Elena-Klinik, eine der renommiertesten Fachkliniken für die Behandlung von Parkinson, ist eine gezielte Logopädie deshalb Teil des Behandlungskonzepts.
Schwer zu schlucken
Die bei der Parkinson-Erkrankung auftretenden Bewegungseinschränkungen können auch die Gesichts-, Mund-, Schlund- und Kehlkopfmuskulatur betreffen und dadurch die Bewegungsabläufe beim Schlucken und Sprechen verändern. So ist zum Beispiel aufgrund der Schluckstörungen häufig Speichelfluss zu beobachten. Das Kauen dauert oft länger, es verbleiben Nahrungsreste im Mund oder Rachen. Teilweise muss mehrfach nachgeschluckt werden. Auch können Schluckblockaden auftreten oder Betroffene verschlucken sich häufiger und räuspern oder husten vermehrt beim Essen und Trinken.
Schluckbeschwerden können gefährlich werden
Die Schluckbeschwerden bewirken, dass Parkinson-Erkrankte die Nahrungsaufnahme als beschwerlich empfinden. Häufig essen Betroffene nicht mehr gerne in Gesellschaft – ein wichtiger Bereich der Geselligkeit entfällt. Sind die Schluckbeschwerden stark ausgeprägt, kann die ausreichende Versorgung mit Flüssigkeit, Nahrung, aber auch mit Medikamenten gefährdet sein. Durch häufiges Verschlucken, welches Betroffene nicht immer ausreichend bemerken, kann es zu Infekten im Bereich der Atemwege bis hin zum Auftreten einer Lungenentzündung kommen.
Logopädie lindert die Schluckstörungen
Schluckbeschwerden müssen zunächst diagnostisch genau abgeklärt werden, um Art und Schweregrad gut zu erfassen. Unter Umständen ist eine apparative Zusatzdiagnostik notwendig. Die Logopädie hält eine ganze Reihe an Tipps und einfache Übungen bereit, um die Schluckbeschwerden bei Parkinson zu lindern. Gezielte Übungen können die Bewegungsabläufe verbessern. In einigen Fällen ist auch eine Anpassung der Kost notwendig, um Mangelernährung und Infekten vorzubeugen.
Sprechen erschwert
Neben den Schluckstörungen sind Heiserkeit sowie leises und undeutlicher werdendes Sprechen typische Symptome bei Parkinsonpatienten. Außerdem beschleunigt sich das Sprechtempo typischerweise. Durch zu schnelles, leises und undeutliches Sprechen („Nuscheln“) ist die Verständlichkeit eingeschränkt. Gesprächspartner fragen vermehrt nach. Betroffene bemerken die sich schleichend vollziehende Veränderung ihres Sprechens häufig selbst nicht.
Betroffene beschreiben häufig auch Wortfindungsschwierigkeiten und eine Verlangsamung. In Gesprächen, vor allem in Gruppen, ergeben sich in der Folge Schwierigkeiten, zu Wort zu kommen. Ist die Verständlichkeit des Sprechens beeinträchtigt oder liegen ausgeprägte Wortfindungsprobleme vor, können Verunsicherung und eine Rückzugstendenz aus sozialen Kontakten folgen. „Betroffene gehen dann zum Beispiel nicht mehr gern ans Telefon“, weiß Petra Benecke, langjährige Logopädin an der Paracelsus Elena Klinik.
Die Sprache wieder finden
Neben den Schluckbeschwerden behandeln Logopäden auch die Schwierigkeiten beim Sprechen. Denn durch regelmäßiges Training können Stimme und Sprechen aber auch die Wortfindung von Parkinson-Betroffenen in vielen Fällen so verbessert werden, dass die Verständlichkeit wieder gewährleistet ist und die Betroffenen mehr Selbstsicherheit und Sprechfreude verspüren. Die Freude, wieder an Gesprächen teilzunehmen, kehrt zurück, Rückzugstendenzen können umgekehrt werden.
Die Paracelsus Elena-Klinik hat für Parkinson-Erkrankte Übungsmaterialien für zu Hause zusammengestellt. Die Broschüre „Logopädische Übungen für Parkinson-Patienten“ sowie eine Sprach-CD können per E-Mail unter info@kassel.pkd.de bestellt werden.