2. Mai 2022 

Krampfadern – mehr als ein kosmetisches Problem


Für viele Menschen sind Krampfadern und Besenreiser nur ein kosmetisches Problem. Im Frühling, wenn die Temperaturen wärmer werden und man endlich wieder die kurzen Kleidungsstücke hervorholt, leiden besonders Frauen darunter, wenn sich Krampfadern und Besenreiser auf den Beinen abzeichnen. Dabei ist es nicht nur ein kosmetisches Problem. Krampfadern können zu ernsten gesundheitlichen Komplikationen führen. Der leitende Oberarzt für Gefäßchirurgie an der Paracelsus Klinik Adorf Thomas Keller klärt über Symptome, Risken und Behandlungsmöglichkeiten gefährlich veränderter Krampfadern auf.

Was ist der Unterschied zwischen Besenreiser und Krampfadern?

Aus medizinischer Sicht sind Besenreiser auch Krampfadern. Diese feinen örtlich begrenzten Erweiterungen betreffen die kleinen Venen in der Haut. Hier besteht kein medizinischer Handlungsbedarf. Krampfadern hingegen sind krankhaft veränderte große Venen, bei denen die Venenklappen nicht mehr richtig funktionieren.

Wann sind Krampfadern gefährlich?

Wenn die Venenklappen nicht mehr richtig funktionieren, wird das Blut in diesen „Krampfadern“ langsamer zum Herzen zurücktransportiert. Dies führt zu einer Gefäßverengung. Fließt das Blut nicht richtig, neigt es dazu, Gerinnsel zu bilden, dann spricht man von einer Gefäßentzündung. Wenn sich Gerinnsel in den tiefen Venen bilden, liegt eine Thrombose vor.

Wann zum Arzt?

Stellt man folgende Symptome bei sich fest, sollte man einen Gefäßspezialisten zur Abklärung der Krampfadern aufsuchen. Schwere, müde, geschwollene oder schmerzende Beine, vermehrt Muskelkrämpfe insbesondere in der Wadenmuskulatur, trockene und juckende oder sogar verfärbte Haut. Durch die verminderte Durchblutung können an den betroffenen Stellen auch Wundheilungsstörungen auftreten.

Wie behandeln Sie an der Paracelsus Klink Adorf?

An der Paracelsus Klinik Adorf stehen uns Gefäßspezialisten moderne Verfahren zur Behandlung von Krampfadern zur Verfügung. Besonders die segmentale, endovenöse Radiofrequenz Ablation ist ein sehr schonendes Verfahren. Bei dieser modernen Behandlungstechnik entfernt der Gefäßspezialist die erkrankte Vene nicht mehr herkömmlich, also offenchirurgisch über mehrere Hautschnitte in Narkose. Sondern er punktiert die Vene in örtlicher Betäubung. Der winzige Katheter, der mit Hochfrequenzenergie betrieben wird, wird in die Vene eingeführt und unter Ultraschalkontrolle platziert. Er gibt Wärme an die Venenwand ab. Bei der Abgabe der Wärmeenergie schrumpft die Venenwand und die Vene wird dauerhaft verschlossen. Nach dem Eingriff wird die Punktionsstelle mit einem einfachen Pflasterverband abgedeckt. In der Regel nehmen die Patienten innerhalb weniger Tage ihre normale Tätigkeit wieder auf. In der Sprechstunde unserer Klinik erfolgt die Vor- und Nachuntersuchung mittels Ultraschall.