Paracelsus

Künstliches Schultergelenk

Der Gelenkersatz an der Schulter ist für die Experten heutzutage ein Standardeingriff. Ursache für den Verschleiß an der Schulter ist die Arthrose – ein häufiges Problem im Schultergelenk.

Schulterendoprothetik

Der Gelenkersatz an der Schulter ist für die Experten heutzutage ein Standardeingriff. Ursache für den Verschleiß an der Schulter ist die Arthrose – ein häufiges Problem im Schultergelenk. Die Experten bei Paracelsus unterscheiden zwei Formen der Arthrose: die primäre und die sekundäre. Die primäre Gelenkarthrose ist durch einen für das Patientenalter überdurchschnittlichen Verschleiß des Gelenkes definiert. Das kann verschiedene Ursachen haben, unter anderem eine erhöhte Gelenkbelastung durch Sport oder Arbeit. Die sekundäre Schultergelenkarthrose entsteht zum Beispiel durch Deformierung der Gelenkflächen nach Knochenbrüchen im Schultergelenk, oder im Rahmen von entzündlichen Erkrankungen wie Rheuma, nach bakteriellen Infektionen des Gelenkes oder nach Sehnenrissen am Schultergelenk, die zu einer Dezentrierung des Gelenkes und so zum Verschleiß desselben führen. Die sekundäre Form tritt mitunter auch schon bei jüngeren Patienten auf, etwa nach einem mehrmaligen Auskugeln der Schulter oder nach Frakturen am Oberarmkopf.

Das Gelenk verändert sich

In der Frühphase macht sich die Arthrose vor allem durch einen unspezifischen Schulterschmerz bemerkbar, der nicht nur unter Belastung auftritt, sondern auch nachts, wenn der Patient zur Ruhe kommt. Der zweite Faktor betrifft die Bewegungseinschränkung: Das Gelenk verändert sich, die Kapsel verdickt und reduziert die sonst hohe Beweglichkeit des Schultergelenkes. Zudem führt die zunehmende Entrundung des Oberarmkopfes zu einer weiteren Bewegungseinschränkung.

Wenn konservative oder minimalinvasive chirurgische Eingriffe nicht mehr helfen und der Leidensdruck das Patienten hoch ist, bleibt noch der Gelenkersatz, um nachhaltig die Ursachen der Schmerzen zu beseitigen.

Der künstliche Schulter-Gelenkersatz ist zwar nicht so häufig wie der Gelenkersatz an Hüfte oder Knie, aber die Prothesenzahlen nehmen jedes Jahr zu. 2017 waren es deutschlandweit mehr als 30.000, Tendenz steigend. An den Orthopädischen Kompetenzzentren der Paracelsus Kliniken in Adorf, Bremen und Henstedt-Ulzburg arbeiten Schulterspezialisten, die zu den ausgewiesenen Spezialisten für den künstlichen Schultergelenkersatz gehören. 

Prothesen im Baukastensystem

Moderne Prothesen funktionieren nach dem Baukastensystem und lassen sich gut an die individuelle Anatomie des Patienten anpassen. Wie die Prothese genau aussehen muss, wird schon vor der Operation anhand eines Planungsröntgens, oder, wenn nötig, sogar dreidimensional anhand einer Computertomographie geplant.

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei Prothesenarten: die anatomische Prothese und die inverse Prothese. Die anatomische Prothese wird bei einem isolierten Gelenkflächenverschleiß eingesetzt. Liegt wie bei der Defektarthropathie neben dem Verschleiß der Gelenkflächen zusätzlich ein Abriss der Rotatorenmanschettensehnenvom Oberarmkopf vor, müssen auch diese beiden Probleme bei der Therapie berücksichtigt werden. Eine anatomische Prothese würde hier keine zufriedenstellende Therapie für den Patienten darstellen. In solch einem Fall wird eine inverse Prothese genutzt. Wie der Name verrät, ist das Gelenk hierbei umgedreht: Die Gelenkpfanne sitzt am Oberarm und die Gelenkkugel an der Schulterblattseite. Die inverse Prothese kann sich durch ihren speziellen Aufbau selbst zentrieren und so die Funktion der gerissenen Sehnen zu einem großen Teil kompensieren.

Zeit zum Heilen nach OP

Die Operation dauert in der Regel ca. anderthalb Stunden. Anschließend bleiben die Patienten noch fünf bis sieben Tage im Krankenhaus. In den ersten vier Wochen nach der OP tragen Patienten eine Schulterschlinge. Diese ist insbesondere notwendig, um den für das Schultergelenk wichtigen Weichteilen Zeit zum Heilen zu geben. Die Prothese ist von Anfang an belastungsstabil im Knochen verankert.

Reha auf Wunsch möglich

Ein Physiotherapeut begleitet die Patienten sofort nach der OP. Auf Wunsch ist auch eine Reha möglich. Im Verbund der Paracelsus Kliniken bieten die Reha-Kliniken in Bad Elster und Bad Gandersheim eine orthopädische Reha nach Gelenkersatz an. 

Endgültige Heilung dauert bis zu einem Jahr

Faustregel: Nach drei bis sechs Monaten funktioniert die Schulter zu etwa 80 Prozent so wie vorher. Bis zur vollständigen Heilung braucht es dann noch einmal genauso lange. Anschließend sollte das Gelenk voll belastbar sein.

Standorte, an die sich Betroffene wenden können