Die Menschen werden immer älter, ihre Gelenke auch. Wenn das Knie der Belastung nicht mehr gewachsen ist, beispielsweise aufgrund von Arthrose oder eines Unfalls, kommt Kniegelenkersatz infrage. Der Einsatz eines MAKO Roboters bei der Operation sorgt für große Präzision bei der Implantation eines künstlichen Kniegelenks.
Kniegelenkersatz – was ist das?
Wenn von einem künstlichen Kniegelenk gesprochen wird, ist nicht immer ein komplettes Gelenk gemeint. Ob das Gelenk durch eine komplette Knieprothese (Total-Endoprothese) oder nur eine Teilprothese ersetzt wird, hängt davon ab, wie stark das Gelenk durch Arthrose oder Verletzung geschädigt ist. Eine Teil-Prothese kommt insbesondere dann infrage, wenn der Bandapparat des Kniegelenks noch weitgehend intakt ist.
Teilersatz statt künstliches Kniegelenk
Wenn nur der innere Gelenkspalt durch die Arthrose beschädigt, der äußere Gelenkspalt und die Kniescheibe noch in Ordnung sind, wird in der Regel eine sogenannte Schlittenprothese auf der Innenseite des Kniegelenks eingesetzt. Auch in Sonderfällen wie der isolierten Arthrose der Kniescheibe bzw. des Kniescheibenlagers kann bereits durch die Implantation eines speziellen Teilersatzes geholfen werden.
Kompletter Gelenkersatz
Ist das gesamte Kniegelenk durch Arthrose oder Verletzung betroffen, erfolgt die Implantation eines sogenannten bikondylären Oberflächenersatzes (Kniegelenkstotalendoprothese), wahlweise mit Ersatz der Kniescheibenrückfläche. Die Totalendoprothese (TEP) wird mit einem sehr schonenden Vorgehen eingesetzt, um so viel eigene Knochensubstanz wie möglich zu erhalten.
Gelenkersatz mit MAKO Roboter-Operation
An den Paracelsus-Standorten in Bremen und Henstedt-Ulzburg wird mithilfe des Roboterarm-assistierten Verfahrens MAKO eine besonders hohe Präzision bei Planung und Durchführung der Operation erreicht. Dazu wird vor dem Eingriff ein präzises 3D-Modell des betroffenen Knies angefertigt. Die Daten dieser Vermessung sind Grundlage für die spätere Operation. Der Roboterarm operiert jedoch nicht eigenständig, sondern unterstützt den Arzt, der die OP durchführt. Durch den Einsatz des MAKO Roboters bei der Operation wird höchste Genauigkeit hinsichtlich der Platzierung und des Einsatzes des Gelenks bzw. der Gelenkteile erreicht.
Haltbarkeit und Risikofaktoren
Haltbarkeit der Prothese im Knie
Moderne Implantats-Materialien weisen eine sehr hohe Haltbarkeit auf und die Fortschritte in der Operationstechnik tun das ihre, so dass eine Knieendoprothese heutzutage 15 bis 20 Jahre und länger hält, also eine lange so genannte Standzeit hat. Selbst wenn das künstliche Gelenk ausgetauscht werden muss, sind heutige OP-Methoden sehr weit gereift, so dass in der Regel auch ein zweites künstliches Gelenk bzw. einzelne Verschleißteile ohne Probleme implantiert werden können.
Künstliches Kniegelenk schon mit 50?
Ob ein künstliches Kniegelenk das Mittel der Wahl ist, hängt nicht ausschließlich vom Alter ab. Entscheidend sind das Ausmaß der Beschädigung oder Verletzung, die Einschränkungen und Schmerzen, die der Betroffene erleidet, und körperliche Faktoren wie Gewicht, Fitness oder weitere Erkrankungen. Und hier spielt das Alter natürlich auch eine Rolle, denn wer bereits zwischen 50 und 60 Jahren ein künstliches Gelenk hat, wird relativ sicher eine Wechseloperation in späteren Jahren bekommen. Trotzdem: Ausschlaggebend ist die sorgfältige Diagnosestellung des endoprothetischen Facharztes, der beurteilen muss, ob durch konservative Therapien, durch eine Gelenkspiegelung oder durch den Teil- oder Vollersatz des Knies die Mobilität und Lebensqualität am besten wieder herzustellen ist.
Sport mit Kniegelenkersatz?
Grundsätzlich gilt: sportliche Betätigung ist auch mit einem künstlichen Kniegelenk unbedingt empfehlenswert. Nach etwa einem Monat bewegen sich Patienten normalerweise frei von Gehhilfen. Nach der Reha empfehlen wir konsequent durchgeführte ambulante Physiotherapie für einen anhaltenden OP-Erfolg: ein beschwerdefreies und bewegungsreiches Leben. Geeignete Sportarten sind Wandern, Walking, Fahrradfahren oder Schwimmen. Ball- und Kontaktsportarten sind kaum geeignet, hier sind die Belastungen für das Knie zu groß.
Woraus besteht eine Endoprothese?
Moderne Implantate sind echte Hightech-Produkte aus gewebeverträglichen Titan- oder Kobalt-Chrom-Legierungen, Keramik und speziellen Kunststoffen. Ein solches künstliches Kniegelenk zeichnet sich durch eine günstige Formgebung, knochenfreundliche Oberflächengestaltung und lange Funktionsfähigkeit aus.
Revisionsendoprothetik (Wechseloperation) beim künstlichen Kniegelenk
Die Revisionsendoprothetik, also der teilweise oder komplette Austausch von Implantaten, wird aus unterschiedlichen Gründen notwendig.
Eine Ursache für einen Prothesenwechsel oder einen Austausch einzelner Komponenten ist der Verschleiß: Über die Jahre kann es zu einem Abrieb der Kunststoffteile (sog. Inlay) kommen. Meist können betroffene Teile im Rahmen einer kleineren OP ausgetauscht werden.
Ein weiterer Grund für einen Austausch ist die Lockerung der Prothese. Dies kann unter anderem durch eine Besiedlung der Prothese mit Bakterien (sog. septische periprothetische Infektion) ausgelöst werden. Andauernde Schmerzen nach künstlichem Gelenkersatz sind häufig das Hauptsymptom eines periprothetischen Infekts. Im akuten Infekt können Allgemeinsymptome wie Fieber und Schüttelfrost hinzukommen, in diesem Fall ist eine umgehende operative Behandlung erforderlich.
Die Behandlung von Patienten mit Protheseninfekten stellt eine interdisziplinäre Herausforderung dar. Mit viel Erfahrung und Kompetenz und enger Zusammenarbeit mit Mikrobiologen, Pharmakologen und einer leistungsfähigen Anästhesie führen wir auch komplexe Behandlungen erfolgreich durch.
Experten für den Kniegelenkersatz
Zertifizierte Endoprothetikzentren in Paracelsuskliniken
An der Paracelsus Kliniken in Hannover-Langenhagen, Bremen, Henstedt-Ulzburg, Adorf/Schöneck und Bad Ems werden künstliche Kniegelenke in hoher Fallzahl eingesetzt. Die spezialisierten Zentren sind zum Teil schon seit vielen Jahren als zertifizierte Endoprothetikzentren ausgezeichnet. Innerhalb der Paracelsus-Klinikgruppe bieten wir umfangreiche und auf spezielle Bedürfnisse ausgerichtete orthopädische Reha-Konzepte für Menschen mit Kniegelenkersatz. Die Paracelsus Rehakliniken in Bad Elster, Bad Gandersheim und Bad Essen sind seit vielen Jahren auf die Rehabilitation von Patienten nach Endoprothesen-Operation spezialisiert.
Entlang der gesamten Behandlungskette von der ambulanten Vorstellung über präventive und konservative Behandlungskonzepte über die stationäre, operative Behandlung und die Rehabilitation bis hin zur Nachsorge finden Betroffene eine exzellente Behandlungsqualität bei Paracelsus. Durch den Austausch in internen konzernweiten Fachgruppen und durch intensive Weiterbildungsaktivitäten bietet Paracelsus eine überdurchschnittliche Behandlungsqualität, die sich an aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen orientiert.
Spezialisierte Kliniken
Im gesamten Bundesgebiet behandeln die Endoprothetik-Experten von Paracelsus Betroffene. Informieren Sie sich gerne zu Behandlungsmöglichkeiten in Ihrer Nähe.