Die Transurethrale Prostataresektion (TURP)

Bei der transurethralen Prostataresektion (TUR-P oder TURP) handelt es sich um eine häufig eingesetzte Therapiemethode zur Behandlung von gutartiger Vergrößerung der Prostata, wie dem Prostataadenom (benigne Prostatahyperplasie, BPH). TURP ist eine bewährte, urologische Operationstechnik, bei der krankhaft vergrößertes Prostatagewebe durch die Harnröhre ohne äußeren Schnitt entfernt wird.

Im Alter nehmen gutartige Prostatawucherungen zu

Die normalerweise kastaniengroße Vorsteherdrüse (Prostata) liegt ringförmig um die Harnröhre zwischen dem Blasenhals und dem Harnröhrenschließmuskel im Beckenboden. Veränderungen beispielsweise im Hormonstoffwechsel führen vor allem bei älteren Männern zu gutartigen Wucherungen der Prostata (Prostatavergrößerung, Prostataadenom, Prostatahyperplasie), die die Harnröhre einengen und den Harnabfluss behindern. Um eine weiterhin ausreichende Entleerung der Blase zu erreichen, kommt es manchmal, durch die Verstärkung der Blasenwandmuskulatur zu einer sogenannten Balkenblase.

Auftretende Symptome und Folgen

Die Erkrankung kann zu einer Abschwächung des Harnstrahls, verzögertem Beginn des Wasserlassens, Nachträufeln, ständigem Harndrang, häufigem Wasserlassen, insbesondere nachts, und schließlich gelegentlich auch zum Harnverhalt führen. Bei dieser Komplikation kann ein Mann kaum noch oder gar nicht mehr urinieren, weil die Prostata die Harnröhre abdrückt. Harnwegsinfektionen, Blasensteinbildung sowie Harnrückstau in die Nieren und Nierenversagen können ebenfalls Spätfolgen sein. Narbige Einengungen am Blasenhals und Blasenhalsstarre (Blasenhalssklerose) treten zusammen mit der Prostatavergrößerung oder als eigene Erkrankung auf und können die gleichen Beschwerden hervorrufen, wie die gutartige Prostatavergrößerung.

Das Verfahren TURP

Die gutartige Prostatavergrößerung kann mit dem Verfahren transurethrale Prostataresektion (TUR-P oder TURP) behandelt werden. Dabei wird ein rohrförmiges, etwa kugelschreiberdickes Instrument (Resektoskop) in die Harnröhre eingeführt und bis zur Prostata vorgeschoben. An dem Resektoskop befindet sich eine kleine Kamera und eine elektrische Drahtschlinge, mit der das Prostatagewebe gezielt abgetragen wird und Blutgefäße wieder verschlossen werden. Das Resektoskop enthält außerdem Ventile zur Regulation von Flüssigkeit, mit der das entfernte Gewebe ausgespült wird. Die Dauer der TURP orientiert sich nach der Prostatagröße und wird in Teil- oder Vollnarkose vorgenommen. Nach dem Eingriff trägt der Patient für einige Tage einen Blasenkatheter und verbleibt stationär.

Dauerhafte Linderung von Prostatabeschwerden

Nachgewiesen ist, dass mit einer TURP Beschwerden aufgrund einer gutartigen Prostatavergrößerung langfristig und dauerhaft gelindert werden können. Ein Teil der Patienten, die sich einer TURP unterziehen, haben unmittelbar nach dem Eingriff noch leichte Prostatabeschwerden, die mit der Zeit meistens ganz vergehen. Die vorher gestörte Blasenentleerung wird durch den Eingriff in den meisten Fällen wesentlich verbessert. Der Harnstrahl wird kräftiger. Ein vorheriger Restharn nimmt ab bzw. verschwindet völlig.

Wird die Sexualität beeinträchtigt?

Die Fähigkeit zur Gliedsteife bleibt durch den Eingriff meistens erhalten und unwillkürlicher Urinverlust ist sehr selten. Die Zeugungsfähigkeit geht allerdings in der Regel auf Dauer verloren, da der Samen beim Erguss nicht nach außen, sondern zum größten Teil in die Harnblase strömt. Die sexuelle Empfindung ist dadurch allerdings nicht beeinträchtigt. In seltenen Fällen kann es zu Irritationen und Gefühlsveränderungen kommen. Falls nicht auch die Samenleiter unterbunden wurden, empfehlen sich trotzdem empfängnisverhütende Maßnahmen, wenn kein Kinderwunsch besteht.

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