Extrakorporale Stoßwellenlithotripsie (ESWL)

Die ESWL ist ein Verfahren zur Behandlung von Harn- und Gallensteinen. Der Begriff ESWL steht dabei für „extrakorporale Stoßwellenlithotripsie“ und beschreibt das Zertrümmern der Steine durch Schallwellen, die mit einer Energiequelle außerhalb des Körpers erzeugt werden.

ESWL, auch extrakorporale Stoßwellenlithotripsie, bezeichnet eine Behandlungsmöglichkeit bei Gallen- oder Harnsteinen. Dabei werden über einen auf der Haut liegenden Sender Schallwellen in den Körper geleitet, welche die Steine – die zum Beispiel in der Niere oder dem Harnleiter auftreten können – in kleinere Stücke zertrümmern. Diese werden dann über eine Sonde (Endoskop) entfernt oder von selbst ausgeschieden. Auf diese Weise können die meisten Harn- und Gallensteine erfolgreich behandelt werden. Meist sind dazu zwei oder mehr Sitzungen notwendig, wobei maximal drei ESWL-Sitzungen in Folge stattfinden sollten. Eine Sitzung dauert je nach Größe und Lage des Steins ungefähr eine Stunde.

Die ESWL ist nahezu bei allen Steinleiden geeignet. In erster Linie werden damit Steine der ableitenden Harnwege behandelt, also Nieren-, Harnleiter- und Blasensteine. Der Erfolg der ESWL hängt unter anderem von der Größe, der Lage und der Zusammensetzung des Steins ab. Gut geeignet ist die ESWL bei kleineren Harnsteinen von bis zu 20 Millimetern Größe.

Eine ESWL darf hingegen nicht durchgeführt werden bei:

  • Blutgerinnungsstörungen
  • Schwangerschaft
  • Harnwegsinfekten
  • Verlegung des Harntrakts hinter dem Stein
  • Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis)
  • nicht behandeltem Bluthochdruck

Was macht man bei einer ESWL?

Vor der ESWL erhält der Patient ein schmerzstillendes Medikament und auf Wunsch ein Beruhigungsmittel. Im Einzelfall ist die Behandlung auch in Vollnarkose möglich. Eine Antibiotikagabe vor ESWL wird nur bei Patienten empfohlen, deren Steine im Zusammenhang mit einer Infektion entstanden sind.

Steine der ableitenden Harnwege: Harnleiter- und Nierensteinzertrümmerung

In den Nieren wird der Harn produziert und über die beiden Harnleiter in die Harnblase abgeleitet. Von dort wird der Harn über die Harnröhre ausgeschieden. Harnleiter, Harnblase und Harnröhre werden auch unter dem Begriff „ableitende Harnwege“ zusammengefasst. Bilden sich in diesem System Steine, kann der Arzt eine ESWL durchführen. Hat der Arzt die Lage des Steins im Ultraschall bestimmt, legt er einen Sender auf die Haut des Patienten und richtet diesen auf den Stein. Mit einer Frequenz von 1,0 bis 1,5 Hertz wird der Stein nun mit Stoßwellen beschossen, die außerhalb des Körpers durch einen sogenannten Generator erzeugt werden. Durch die Stoßwellen wirken Zug- und Scherkräfte auf den Stein und zertrümmern ihn.

Bei größeren Harnsteinen legt der Arzt eine Schiene (Doppel-J-Katheter, Pigtail-Katheter) in den Harnleiter, damit der Stein sicher mit dem Urin ausgeschieden werden kann.

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