Paracelsus-Kliniken rufen Beschäftigte ab Oktober zur Grippeschutz-Impfung auf / Besondere Strategie mit mobilen Impf-Teams verspricht hohe Erfolgsaussichten / Ziel ist eine Impf-Quote von mehr als 30 Prozent
Die Paracelsus-Kliniken gehen mit gutem Beispiel voran und rufen alle 3.500 Beschäftigten an den 16 Standorten des Gesundheitsunternehmens dazu auf, sich ab Oktober gegen Grippe impfen zu lassen. Ziel ist es, vor der ersten Grippewelle eine Impfquote von mindestens 30 Prozent zu erreichen. „Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir das erreichen“, ist Dr. Karolin Graf, Leiterin des Zentralinstituts für Krankenhaushygiene der Paracelsus-Kliniken überzeugt. „Wir haben schon vor der Corona-Pandemie unsere Strategie der aufsuchenden Impfung sehr erfolgreich umgesetzt.“ Das Erfolgs-Geheimnis: In den meisten Standorten werden keine zentralen Impftermine angesetzt, zu denen die Beschäftigten selbst aktiv kommen müssen, sondern mobile Teams unterbreiten den Beschäftigten auf den Stationen ein Impfangebot. Dabei werden vorab mehrere Termine bekannt gegeben.
Appell per App an die eigene Verantwortung
„Wir entkräften damit vor allem das Argument, für eine Impfung keine Zeit zu haben”, erklärt Dr. Graf. „Gleichzeitig konnten wir bei vorangegangenen Aktionen während der Pandemie einen sozialen Dominoeffekt beobachten. Wenn sich ein Kollege impfen ließ, folgten meist mehrere andere nach. Ganze Stationen wurden so komplett immunisiert. Und auch Fragen zum Impfen und den verwendeten Vakzinen ließen sich von den mobilen Teams direkt vor Ort beantworten. Eine Impfberatung in Kombination mit netten Pflastern und ein paar kleinen Aufmerksamkeiten machen den Termin nicht nur komfortabel, sondern auch angenehm.
Um alle Mitarbeitenden zu erreichen, startet Paracelsus parallel eine hausinterne Aufklärungskampagne über die unternehmenseigene Mitarbeiter-App „ParaConnect“. Darin weisen Ärzte darauf hin, dass eine Influenza-Infektion schwere Komplikationen mit sich bringen oder gar tödlich verlaufen kann. „Wir appellieren an das Verantwortungsbewusstsein unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Einerseits stehen wir gegenüber unseren Patientinnen und Patienten in der Pflicht, andererseits geht es auch um den eigenen Schutz vor Ansteckung“, weiß Dr. Graf. „Zu den Risikogruppen gehören eben nicht nur über 60-Jährige und vorerkrankte Menschen, sondern auch alle, die Risikopersonen betreuen.“
Engagement gegen das Virus ist entscheidend
Experten gehen davon aus, dass sich bei einer Influenza-Wellen in Deutschland 4 bis16 Millionen Menschen infizieren und es zwischen 2 und 5 Millionen Krankschreibungen gibt. Allein in der Grippewelle 2017/18 verstarben etwa 23.000 Menschen in Deutschland an den Folgen einer Influenza-Infektion. „Die Grippesaison beginnt ab Oktober“, so Dr. Graf, die selbst Chefärztin ist. „Da der Körper bis zu zwei Wochen benötigt, um einen Impfschutz aufzubauen, sollte man sich bereits im Oktober impfen lassen. Damit unsere Kampagne rechtzeitig greift, setzen wir bei Paracelsus auch auf das persönliche Engagement vieler Ärzte und Hygienefachkräfte. Das hat sich in den vergangenen Jahren bewährt.“ Paracelsus bietet seit 2017 allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine Grippeschutzimpfung am Arbeitsplatz an. Waren es 2017 noch 354 Influenza-Impfungen, nahmen im Jahr 2020 bereits 1.189 Mitarbeiter (29,5 Prozent) das Angebot an. Zum Vergleich: die Impfquote in deutschen Krankenhäusern ist vergleichsweise gering und liegt zwischen 15 und 20 Prozent.