Obwohl Corona 2021 das zentrale Thema war, das alle Beschäftigte über das gesamte Jahr herausforderte, gab es in der Paracelsus Klinik Scheidegg weitere, teils weitreichende Ereignisse und Veränderungen.
Schon zu Jahresbeginn gab es in der Paracelsus Klinik Scheidegg eine große Veränderung. Die Klinik wurde in eine eigenständige GmbH umfirmiert, was für den Klinikbetrieb an sich jedoch keine weitreichenden Änderungen mit sich brachte. Viel deutlicher wurde das mit der Wiedereingliederung des Küchenmanagements und dem damit verbundenen Wechsel in der Küchenleitung. Florian Vollmer ist seit Januar Herr über die Kochtöpfe in der Scheidegger Nachsorgeklinik. Die Verwendung möglichst vieler regionaler Lebensmittel ist seitdem ein großes Thema, das noch nicht abgeschlossen und immer weiter ausgebaut werden soll.
Gründung Reha-Forschungsinstitut
Im März gründete die Klinik das Institut für Reha-Forschung und Survivorship, kurz IREFOS genannt. Ziel des Instituts ist neben der Rehabilitations- und Versorgungsforschung die Entwicklung neuer Nachsorgeprojekte und Therapiekonzepte sowie die Erforschung neuer medikamentöser Behandlungsansätze in der Komplementär- und Ernährungsmedizin. Denn als eine der größten onkologischen Rehabilitationskliniken in Deutschland mit jährlich über 3.000 stationären Patientinnen und Patienten kennt das Team die Folgen, die eine moderne Tumortherapie mit sich bringen kann, sehr genau.
Politik zu Gast
Im Juni erhielt die Klinik Besuch von Mechthilde Wittmann, der CSU-Bundestagskandidatin für das Oberallgäu, die dann im September in den Deutschen Bundestag gewählt wurde. Die Politikerin informierte sich bei ihrem Besuch sowohl über das Reha-Angebot der Klinik als auch über die Bedeutung der Reha insgesamt. Eine gute Gelegenheit für die Klinik darauf aufmerksam zu machen, dass gerade die Rehabilitation im Gesundheitswesen meistens an nachgeordneter Stelle erwähnt und beachtet wird. Dies bekamen die Reha-Kliniken speziell zu Beginn der Corona-Pandemie deutlich zu spüren. Leider ist das in der öffentlichen Wahrnehmung und Berichterstattung bis heute der Fall.
Pandemieentspannung im Sommer erlaubt Mitarbeiterveranstaltungen
Im Sommer konnte die Klinik endlich ihren Aktionstag „Saubere Hände“ durchführen. Die „Aktion Saubere Hände“ ist eine nationale Kampagne zur Verbesserung der Compliance der Händedesinfektion in deutschen Gesundheitseinrichtungen. Seit 2020 beteiligt sich die Paracelsus Klinik Scheidegg an dieser Aktion. Die „Aktion Saubere Hände“ verlangt von den beteiligten Einrichtungen jährliche Fortbildungen zur Händedesinfektion für Ärzte und Pflegekräfte. Wie wichtig eine richtige Händehygiene ist, wissen ja nun alle spätestens seit Corona, auch wenn sie nicht in einer Klinik arbeiten. Die Aktion verlangt aber auch die Durchführung eines jährlichen Aktionstages. Aufgrund von Corona konnte dieser 2020 leider nicht durchgeführt werden und wurde daher im August 2021 nachgeholt, als sich die Pandemielage entspannte. So konnte dann im September auch ein kleines Fest für die Mitarbeitenden stattfinden. Die Klinikleitung lud alle zu einem gemeinsamen Grillabend ein.
Chefarzt verlässt Klinik
Ebenfalls im September erfolgte dann der größte Einschnitt in der Jahresentwicklung: Die Klinik verabschiedete Chefarzt PD Dr. Holger G. Hass, der sich einer neuen Herausforderung in der Schweizer Reha-Branche widmen wollte. Bereits heute steht die Nachfolge für ihn fest. Dr. med. Thomas Bingger und Dr. med. Wolfgang Bair, zwei sehr erfahrene Onkologen, werden ab Januar 2022 die medizinische Leitung übernehmen. Auch zwischenzeitlich stand die Klinik nicht ohne Chefarzt da, weil Oberarzt Dr. Dietmar Neyer kommissarisch diese Position übernahm.
Studienbeginn auch in der Klinik
Der Oktober ist ein wichtiger Monat, was die Ausbildung in der Paracelsus Klinik Scheidegg anbetrifft. Da startet das neue Studienjahr, so auch für das Duale Studium. Die Klinik begrüßte in diesem Jahr eine neue Studentin: Thea Wessel, die den praktischen Teil ihres Studiums Gesundheitsmanagement in der Paracelsus Klinik absolviert.
Spezielles Kombi-Reha-Programm startet wieder
Im Dezember nun will die Klinik in Kooperation mit der KJF Fachklinik Prinzregent Luitpold die Kombi-Reha „Mama hat Krebs“ wieder aufnehmen. Dieses in Deutschland einzigartige Reha-Programm ermöglicht krebskranken Müttern oder Vätern eine gleichzeitige Reha zusammen mit ihren Kindern. Vorausgesetzt, die Kinder leiden ebenfalls an einer chronischen Erkrankung oder sind durch die Erkrankung der Eltern psychisch sehr belastet. Pandemiebegingt musste die Kombi-Reha leider in den vergangenen 1 ½ Jahren ruhen. Die Planungen für den Re-Start laufen, erste Anmeldungen liegen bereits vor. Ob die Wiederaufnahme des speziellen Reha-Konzepts jedoch nochmals verschoben werden muss, hängt momentan leider von der aktuellen Corona-Situation ab, was beide Kliniken sehr bedauern.
Ausblick 2022 Für das kommende Jahr stehen schon weitere, besondere Ereignisse an. Die Klinik feiert ihr 50-jähriges Jubiläum. „Wir hoffen, dass sich die Pandemielage im Sommer wieder soweit entspannt, dass wir ein schönes Fest für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ihre Familien durchführen können“, so Klinikmanager Martin Schömig. „Denn das liegt uns sehr am Herzen. Sie setzen sich täglich für das Patientenwohl ein und sind die Grundlage unseres Erfolges“, führt Schömig weiter aus und ergänzt: „Natürlich planen wir auch einen kleinen Festakt“. Wann dieser genau stattfindet, hängt auch etwas von den Bautätigkeiten der Klinik ab. Aufgrund eines Unwetters im Juli 2020 stand in Teilen der Klinik Hochwasser. Die betroffenen Therapieräume wurden umgehend saniert. Bei einem Gebäudeteil, in dem Patientenzimmer untergebracht sind, stellten sich jedoch so eklatante Schäden heraus, dass der gesamte Gebäudeteil nun saniert werden muss. Damit verbunden ist auch eine kleine Erweiterung. Es sollen zusätzliche Therapieräume und Patientenzimmer geschaffen werden. Die Klinik rechnet mit der Fertigstellung im Frühsommer 2022.