Alaaf oder Helau: Ab Donnerstag steuert der Karneval an Rhein und Main aufs Finale zu. Neben Schunkeln, Bützen und Kamelle hat er auch unangenehme Überraschungen im Gepäck. Die Blasenentzündung ist eine davon.
Aus der überhitzten Kneipe auf die Straße oder stundenlanges Draußen-Stehen im Rosenmontagszug. Wer gerne Karneval feiert, kennt das und kennt auch die Konsequenzen, die viele Jecken nach den tollen Tagen erwarten. Erkältung, grippaler Infekt oder Blasenentzündung sind an der Tagesordnung und legen die Betroffenen erst einmal lahm.
Die Blasenentzündung (Zystitis) ist eine der häufigsten Infektionskrankheiten, von der vor allem Frauen betroffen sind. Es handelt sich um eine Infektion der Harnblase, die in den meisten Fällen durch Bakterien verursacht wird. Die Erreger gelangen von außen über die Harnröhre in die Harnblase und verursachen dort eine Entzündung der Schleimhaut oder der gesamten Blasenwand. Typische Symptome für eine Blasenentzündung sind brennende Schmerzen beim Wasserlassen, ein häufiger Harndrang und häufiges Wasserlassen in kleinen Mengen.
Gezielte Diagnostik und sorgfältige Therapie beim Facharzt
„Harnwegsinfekte sind für die Karnevalszeit typisch“, erklärt Matthias Puzik, leitender Oberarzt für Urologie in der Paracelsus Klinik Düsseldorf Golzheim. „Zu dünne oder knappe Kostüme, langes Stehen in der Kälte, kalte Füße und ein insgesamt geschwächtes Immunsystem können eine Zystitis begünstigen“, erklärt der Urologe. „Dann geht es erst einmal darum, die Symptome zu lindern und die Ursachen für die Blasenentzündung zu bekämpfen.“
Schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente, Wärme und viel trinken lassen die Beschwerden meistens nach ein paar Tagen abklingen. Dennoch sollte man eine Blasenentzündung nicht auf die leichte Schulter nehmen. „Wenn die Beschwerden anhalten oder sogar schlimmer werden, ist ein Termin beim Urologen notwendig“, erklärt Oberarzt Puzik aus der urologischen Fachklinik in Golzheim. „Eine gründliche Diagnostik klärt die Ursache und Art der Infektion; bei einer bakteriellen Zystitis kommen in der Regel Antibiotika zum Einsatz“, so Matthias Puzik weiter.