Bandscheibenvorfälle sind eine häufige Erkrankung an der Wirbelsäule. Sie werden jedoch keineswegs immer operativ behandelt. Ein Bandscheibenvorfall kann völlig unbemerkt bleiben, kann aber auch starke bis stärkste Schmerzen auslösen bis hin zu Gefühlsstörungen oder Lähmungen. In diesem Fall ist schnelles Handeln wichtig.
Ursache für einen Bandscheibenvorfall
Die häufigste Ursache für einen Bandscheibenvorfall ist ein chronischer Verschleiß mit Gewebeschwäche. Damit sich die einzelnen Wirbel gut und harmonisch bewegen können, befinden sich insgesamt 23 Bandscheiben in der Wirbelsäule. Im Laufe des Lebens verlieren diese aber ihre Elastizität und beginnen zu schrumpfen. Bei einem Bandscheibenvorfall tritt der innere Kern der Bandscheibe aus. Je nachdem, wie und in welche Richtung diese gallertartige Masse austritt, entsteht Druck auf die Nerven. Die verrutschte Bandscheibe kann gegen einzelne Nervenwurzeln, das Rückenmark oder gegen das Nervenfaserbündel in der Lendenwirbelsäule drücken.
Am häufigsten sind die unteren Abschnitte der Wirbelsäule betroffen. Bewegungsmangel, Übergewicht und Fehlhaltungen können einen Bandscheibenvorfall (mit) verursachen. Seltener sind Verletzungen oder angeborene Fehlstellungen.
Nicht einfach operieren
Krankengymnastik, medikamentöse Schmerztherapie, Wärmebehandlungen, Muskelkräftigung und vor allen Dingen ein moderates Bewegungsprogramm sind in den allermeisten Fällen hilfreiche Behandlungsoptionen bei einem Bandscheibenvorfall. Eine gezielte Schmerztherapie erfolgt häufig auch durch röntgengestützte Schmerzmittelinfiltrationen direkt an die durch den Bandscheibenvorfall gereizte Nervenwurzel.
Ist eine Operation unumgänglich, ist das Ziel immer, die Schmerzen zu lindern oder ganz zu beseitigen und die Mobilität möglichst wieder vollständig herzustellen.
Bei einer Bandscheibenoperation wird der Druck, der auf dem Nerven lastet und Symptome wie Schmerzen, Kribbeln oder auch Taubheit und Lähmungen auslöst, durch die Entfernung des Bandscheibenvorfalls entlastet. Ist zusätzlich der Spinalkanal erheblich eingeengt, kann eine zusätzliche Dekompressionsoperation durchgeführt werden.
Ist nach sorgfältiger Diagnostik durch den Wirbelsäulenchirurgen eine Operation angezeigt, kommen an der Paracelsus Klinik Schöneck mikrochirurgische Verfahren zur Anwendung. Mit feinsten mikrochirurgischen Instrumenten und präzisen Knochenfräsen operiert der Wirbelsäulenchirurg im betroffenen Abschnitt der Wirbelsäule. Ein starkes OP-Mikroskop ermöglicht ihm eine exakte Sicht auf das Operationsgeschehen an der Wirbelsäule.