Hernienchirurgie

In der Hernienchirurgie der Paracelsus-Klinik München behandeln wir Patienten mit verschiedenen Hernien, Narbenhernien oder Leistenhernien. Das Wort „Hernie“ leitet sich vom Griechischen für „Knospe“ ab. In der Medizin versteht man unter einer Hernie, wenn an einer Stelle Darm und Bauchfell vorfallen – und zwar durch eine Muskellücke, die angeboren oder erworben ist. Erworben sind beispielsweise Narbenhernien, wenn innenliegende Narben früherer Operationen instabil werden.

Äußere Hernien / Bauchwandbruch

Innerhalb der Hernienchirurgie am bekanntesten und am häufigsten ist der Leistenbruch oder die Leistenhernie, es gibt aber auch Schenkelhernien, Nabelschnurbrüche und Nabelbrüche bzw. Nabelhernien. Zu den Symptomen eines Leistenbruchs gehören eine lokale Schwellung in der Leistengegend oder auch Schmerzen. Beim Nabelbruch besteht eine Schwellung um den Bauchnabel. Weitere Symptome können Schmerzen unter Belastung, beim Heben, beim Husten oder Niesen sein.

Innere Hernien / Narbenbruch

Hierzu gehört der Zwerchfellbruch, bei dem Teile des Magens oder des Dünndarms in die Brusthöhle austreten, sowie der Narbenbruch oder die Narbenhernie nach einer vorangegangenen Bauch-OP.

Behandlungsverfahren der Hernienchirurgie

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  • Bei kleinen, einseitigen und erstmaligen Brüchen verstärkt der Arzt die Bauchwand, indem er die Muskelschichten überlappend vernäht. Der Faden ist sehr reißfest und löst sich im Körper nicht auf. Dieses spezielle Nahtverfahren heißt nach einem amerikanischen Chirurg Shouldice-Methode.
  • Bei größeren Leistenhernien verkleinert der Arzt die Bruchpforte und verstärkt die Bauchmuskulatur mit einem speziellen Kunststoffnetz. Bei dieser Lichtenstein-Methode ist ein sechs bis sieben Zentimeter langer Hautschnitt in der Leistenregion notwendig.
  • Operation mit PerFix Plug–Methode. Hier werden Schirmchen als Verschluss verwendet. Der Chirurg schließt die Bruchstelle nicht mit einer Naht, sondern er setzt ein trichterförmiges Netz ein, das sich wie eine aufgehende Blüte in der Öffnung entfaltet und so die Bruchpforte abdichtet. Damit es zu keinem weiteren Bruch kommt, wird die Bauchmuskulatur mit einem Kunststoffnetz verstärkt. Zum Einführen des Schirmchens ist ein etwa vier Zentimeter langer Hautschnitt notwendig.
  • Alternativ bietet sich das Verfahren nach Gilbert an, bei der Kunststoffnetze, die fest miteinander verbunden sind, die Fläche hinter und vor der Bruchpforte abdecken, im Sinne einer Sandwich-Technik. Hierfür ist ein vier bis sechs Zentimeter langer Hautschnitt über der Leiste notwendig.

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  • Mit Naht oder Metallclips: Der Arzt näht das Kunststoffnetz an die Bauchdecke, ohne in die Bauchhöhle einzudringen, oder fixiert es mit ein oder zwei Metallclips (TEPP-Technik).
  • Ohne Naht und Clips: Der Arzt führt eine Mini-Kamera in den Bauchraum, um das Operationsgebiet über ein Video-System beobachten zu können. Mit Spezialinstrumenten schiebt der Chirurg das Kunststoffnetz zwischen Bauchfell und Muskulatur, wo es ohne weitere Nähte oder Clips in das umgebende Gewebe einheilt (TAPP-Technik).

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Kleinere Bruchlücken werden in der Hernienchirurgie durch eine Naht mit einem sich nicht auflösenden Faden verschlossen. Ab einem Bruchlückendurchmesser größer als 1,5 Zentimeter kommen Netze zur Anwendung, die die Lücke von der Bauchinnenseite (IPOM) oder auf der Muskulatur (onlay-Technik) verschließen.

OP-Team in der Hernienchirurgie bei Narbenhernien oder Leistenhernien.

Ärztliche Ansprechpartner im Fachbereich Hernienchirurgie:

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