Schlaflabor / Schlafstörungen

Unser Schlaflabor

Sowohl Parkinsonpatienten als auch RLS-Patienten sind sehr häufig von spezifischen Schlafstörungen betroffen. Um Schlafstörungen unserer Patienten erkennen und behandeln zu können, erstellen wir während des Nachtschlafes eine so genannte Polysomnographie in unserem Schlaflabor.

Polysomnographie: Was wird gemacht?

Es handelt sich hierbei um ein diagnostisches Verfahren zur Messung physiologischer Funktionen im Schlaf. Bei der Aufzeichnung werden zahlreiche Messvariablen wie Hirnstromkurve, Atmungstätigkeit, Muskelaktivität in Kinn und Beinen, Herzschlag, Sauerstoffsättigung erfasst. Die kontinuierliche Ableitung dieser Parameter erfolgt über mehrere Elektroden und Fühler, die wir für die Schlaflabornacht am Körper des Patienten aufkleben.

Dabei ist die Technik so ausgestaltet, dass die größtmögliche Bequemlichkeit und Bewegungsfreiheit für den Patienten geboten wird. Analyse, Interpretation und Auswertung dieser Messparameter sowie der parallel laufenden Videoaufzeichnung aller Bewegungen während des Schlafs erlauben uns die Bestimmung der Schlafstadien sowie die Diagnose möglicher Schlafstörungen.

Paracelsusklinik Kassel

Schlafstörungen bei RLS-Patienten

Etwa 90 Prozent der therapiebedürftigen RLS-Patienten klagen über Schlafstörungen, die sich überwiegend als Kombination von Ein- und Durchschlafstörungen manifestieren können. Ursache hierfür sind die Missempfindungen, die oft bereits wenige Minuten nach dem Zubettgehen auftreten. Wenn neben den sensiblen Störungen auch motorische Symptome mit periodischen Beinbewegungen beim Übergang vom Wachen zum Schlaf auftreten, ist dies für die Patienten besonders quälend. Erhöhte Tagesmüdigkeit als Folge der Schlafstörungen beeinträchtigt die Leistungsfähigkeit der Patienten.

Patienten mit RLS wenden sich in erster Linie wegen der Schlafstörungen an ihren Hausarzt oder wegen sensibler Störungen oft an ihren Neurologen. In Unkenntnis der Diagnose werden die Patienten aber oft vom Hausarzt zur Behandlung der Schlafstörungen oder zur besseren Entspannung an die Bereiche Psychosomatik oder Psychotherapie verwiesen. Bei vielen Patienten wird die Erkrankung über 20 Jahre nicht oder fehldiagnostiziert, bis sie häufig selbst auf Grund von Informationen aus den Medien oder dem Internet die richtige Diagnose stellen und sich an Schlafexperten oder Selbsthilfegruppen wenden. Eine Umfrage unter RLS-Patienten einer Regionalgruppe des deutschen RLS e. V. in NRW zeigte, dass durchschnittlich fünf Ärzte konsultiert wurden und zehn Jahre bis zur Diagnosestellung RLS erforderlich waren.

Die fehlende Diagnose bei meist behandlungsbedürftigen Schlafstörungen führt dazu, dass zunehmend Schlafmittel verordnet werden, die nur eine partielle Wirkung bei RLS zeigen, aber zu einer dauernden Abhängigkeit führen. Ein weiterer Teil der Patienten wird unter der Diagnose chronische Venenleiden behandelt, teilweise sogar einer Operation zugeführt, ohne dass es zu einer Verbesserung der Beschwerden kommt.

Traumschlafstörung = REM-Schlaf-Verhaltensstörung (RBD) bei Parkinsonpatienten

Eine spezielle Störung im Schlaf, die sich durch lautes Reden, Schreien, viele Bewegungen im Traumschlaf auszeichnet, kann bereits Frühsymptom einer Parkinson-Erkrankung sein. Etwa die Hälfte aller Parkinson-Betroffenen mit klinisch manifester Erkrankung zeigt diese Traumschlafverhaltensstörung, die von z. B. medikamenten-induzierten nächtlichen Unruhe- und Verwirrtheitszuständen abgegrenzt werden muss. Auch können im Verlauf der Parkinson-Erkrankung weitere Schlafstörungen auftreten, die sowohl die Betroffenen als auch die Angehörigen sehr in ihrer Lebensqualität einschränken.

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