31. Mai 2024 

Rauchen ist bei Blasenkrebs Risikofaktor Nummer eins

Die Blase „vergisst nie“: Wer raucht, erhöht sein Tumorrisiko enorm

In Deutschland erkranken jährlich ungefähr 31.000 Menschen an Blasenkrebs, davon sind rund 23.000 Männer. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei etwa 75 Lebensjahren. Damit ist Blasenkrebs ein Tumorleiden „der späten Jahre“, hauptverantwortlich ist das Rauchen.

Mit der Dauer des Rauchens und der Anzahl der gerauchten Zigaretten steigt das Risiko, an Blasenkrebs zu erkranken, um das Ein- bis Sechsfache an. In Europa sind etwa die Hälfte aller Urothelkarzinome bei Männern und ein Drittel bei Frauen auf das Rauchen zurückzuführen. Der 31. Mai ist seit 1987 in jedem Jahr der Weltnichtrauchertag (WNTD), der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ins Leben gerufen wurde und auf die Gefahren des Tabakrauchens aufmerksam machen will.

Gute Heilungschancen – aber häufige Rezidive

Die im Zigarettenrauch enthaltenen kanzerogenen Substanzen gelangen über die Lunge ins Blut, werden von der Niere herausgefiltert und mit dem Urin in die Blase geführt. Dort können sie ihre schädigende Wirkung entfalten. Wie bei jeder Tumorerkrankung sind die Heilungschancen auch bei Blasenkrebs am größten, je eher der Krebs erkannt und behandelt wird. Bei 75 Prozent der betroffenen Patienten wird der Tumor in einem frühen Stadium entdeckt und hat daher eine gute Prognose: „Wenn Blasenkrebs frühzeitig erkannt und behandelt wird, sind die Heilungschancen gut“, sagt Omar Abou Zaid, Oberarzt der Paracelsus Klinik Golzheim. Die urologische Fachklinik ist auf die Behandlung urologischer Tumoren spezialisiert. „Allerdings bilden sich oft Rezidive, das heißt, der Blasenkrebs kann wieder auftreten. Wer trotzdem weiter raucht, verdoppelt sein Risiko, dass das Blasenkarzinom erneut auftritt“, erklärt der Oberarzt.

Entfernung der Harnblase und Rekonstruktion der Urinableitung in einer OP

Ist der Tumor in die Blasenwand eingewachsen, spricht man von einem invasiven Harnblasentumor, der bereits ins tieferliegende Gewebe vorgedrungen ist. In diesem Fall ist eine Operation meistens unumgänglich. War die Entfernung der Harnblase (Zystektomie) bis vor einiger Zeit noch grundsätzlich eine „offene“ Operation, also eine OP, bei der der Bauchraum geöffnet und die Blase entfernt wird, so kann die Zystektomie mittlerweile auch laparoskopisch durchgeführt werden. Die modernste und für den Patienten schonendste Methode ist die Zystektomie Roboter-Assistiert. Dank der zehnfach vergrößerten 3D-Bildgebung des Operationsgebietes bietet der Da Vinci®-Roboter, insbesondere in der Tumorchirurgie, einen erheblichen Mehrwert gegenüber konventionellen Methoden: Die Tumorentfernung erfolgt präziser, effizienter und sicherer. Bei der DaVinci®-Zystektomie werden die Blase mit Prostata bzw. Uterus und Lymphknoten entfernt und die Harnausleitung wird wiederhergestellt.

Die Paracelsus Klinik Düsseldorf Golzheim widmet sich in ihrem Blasenzentrum der Diagnose und Therapie von Harnblasenkarzinomen und behandelt jährlich mehr als 800 Patienten mit Tumoren in der Harnblase. Dabei nimmt die Harnblasenchirurgie mit DaVinci® einen immer größeren Raum ein. Perspektivisch wird das roboter-unterstützte Operieren auch bei komplizierten und weiter fortgeschrittenen Tumoren den bislang etablierten OP-Methoden den Rang ablaufen.