Patienten nach Tumorentfernung im Magen-, Pankreas- oder Speiseröhrenbereich erleiden häufig einen massiven Gewichtsverlust. Eine richtige Ernährung ist wichtig, um eine Mangel- bzw. Unterernährung vorzubeugen. Eine Bioimpedanzanalyse, wie sie auch die Paracelsus Klinik Scheidegg einsetzt, unterstützt dabei, die Körperzusammensetzung zu ermitteln und die Ernährung entsprechend anzupassen.
Die Paracelsus Klinik Scheidegg behandelt in der Nachsorge nicht nur Brustkrebspatientinnen und -patienten, sondern auch Patienten mit gastrointestinalen Tumoren. Dabei handelt es sich um Krebserkrankungen des Magen-Darm-Traktes. Besonders bei Patienten mit Tumorerkrankungen der oberen Verdauungswege, wie Speiseröhren, Magen- oder Pankreaskrebs fällt auf, dass sie nach der operativen Tumorentfernung häufig einen massiven Gewichtsverlust erleiden. Wichtig ist jetzt eine entsprechende Ernährung, um einer Unter- oder Mangelernährung vorzubeugen.
Um die Ernährung entsprechend anzupassen, ist es wichtig, die genaue Körperzusammensetzung zu kennen. Diese kann man mit einer Bioimpedanzanalyse feststellen. Sie wird nicht nur in der Medizin, sondern auch im Sportbereich angewendet. Bei der Bioimpedanzanalyse wird schwacher, für den Menschen nicht spürbarer Strom durch den Körper geleitet. Da die einzelnen Zellen einen unterschiedlichen Widerstand aufweisen, kann so die Körperzusammensetzung sowie der Ernährungs- und Bewegungszustand genau ermittelt werden. Die Analyse zeigt genaue Informationen über Körperfett, Muskelmasse, Wasserverhältnisse sowie viele weitere Parameter auf. Daraus können die Idealbereiche für Körpergewicht, Bauchumfang, Muskelmasse und Fettgewebe abgeleitet werden. Das Alter, das Geschlecht und der Körperbau wird bei der Analyse berücksichtigt.
Gezielte Ernährung dank Bioimpedanzmessung
Die Paracelsus Klinik Scheidegg wendet dieses Verfahren schon seit Jahren an. Seit Januar ist nun ein neues Gerät im Einsatz, das noch genauere Analysen ermöglicht. Patienten nach gastrointestinalen Tumoreingriffen und Gewichtsverlust erhalten zu Beginn und am Ende des Reha-Aufenthaltes eine Messung. Das ermöglicht festzustellen, wie sich die während der Reha angepasste Ernährung auf den Körper des Patienten auswirkt. „Mit der Bioimpedanzanalyse“ können wir sehr einfach und schnell feststellen, wie die Ernährung des Patienten sein sollte, damit es zu keinen Mangelerscheinungen kommt. Sie ermöglicht uns einen entsprechenden Ernährungsplan aufzustellen“, erklärt Diätassistentin Barbara Wilhelm. Ihre Kollegin Annika Kaiser, die zweite Diätassistentin in der Klinik ergänzt: „Die zweite Messung am Ende des Reha-Aufenthaltes zeigt uns auf, wie sich die Ernährungsumstellung auf den Körper bereits nach relativ kurzer Zeit auswirkt. Dadurch können wir dem Patienten auch weitere Empfehlungen für die Zeit nach der Reha mitgeben“.
Eine ausgewogene, gesunde Ernährung ist für Patienten nach gastrointestinalen Tumorerkrankungen sehr wichtig. Wird die Ernährung nicht rechtzeitig angepasst, kann es regelrecht zu einer Abwärtsspirale kommen. Durch den Gewichtsverlust wird nicht nur Fett, sondern auch Muskelmasse abgebaut. Eine Mangelernährung kann zu einem Erschöpfungssyndrom führen, den weiteren Gesundheitszustand verschlechtern und somit auch die Lebensqualität beeinträchtigen. Für eine erfolgreiche Therapie ist eine richtige Ernährung also unerlässlich.
Negative Auswirkungen von Mangelernährung reduzieren
Das Ziel einer onkologischen Rehabilitation ist die körperliche, seelische und geistige Situation der Tumorpatienten zu verbessern. „Patienten mit gastrointestinalen Tumorerkrankungen kommen häufig in einem sehr geschwächten Zustand zur Reha“, stellt Barbara Wilhelm fest. Denn die teilweise schwerwiegenden Folgen der Operation, z.B. aufgrund einer Teil- oder vollständigen Entfernung des Magens, belasten den Körper. Patienten können nicht mehr wie gewohnt essen. Dadurch können nicht genügend wichtige Nährstoffe für den Körper aufgenommen werden. „Eine rechtzeitige Erfassung der Körperzusammensetzung, die die Bioimpedanzanalyse liefert, ist daher wichtig, um die Ernährung gezielt und individuell beim Patienten anzupassen“ erklärt Annika Kaiser. So können schlimmere Folgen, die den Gesundheitszustand und die Lebensqualität der Tumorpatienten beeinträchtigen, verhindert werden.
Die Bioimpedanzanalyse ist eine von Wissenschaftlern weltweit anerkannte Messmethode. Sie eignet sich grundsätzlich für gesundheitsbewusste Menschen, für Sportler, bei Übergewicht bzw. Adipositas und bei Mangelernährung.