Klinische Diagnostik zur Prostata-Untersuchung

Prostatakrebs ist der häufigste bösartige Tumor bei Männern nach dem 60. Lebensjahr. Doch obwohl zum Zeitpunkt der Diagnose rund neun von zehn Patienten älter als 60 Jahre sind, gibt es auch Männer, die mit Anfang 40 erkranken. Dies vor allem dann, wenn eine familiäre Vorbelastung besteht, also zum Beispiel Vater oder Großvater bereits erkrankt sind. Grundsätzlich gilt: Je früher der Prostatakrebs auftritt, desto aggressiver ist er. Umgekehrt nimmt die Aggressivität mit fortschreitendem Alter in der Regel ab. Wie bei vielen anderen Krebsarten verhält es sich auch beim Prostatakrebs: Der Betroffene bemerkt lange nichts von dem wachsenden Tumor. Umso wichtiger sind umfassende und ergebnissichere Diagnosemöglichkeiten.

Es gibt Symptome, die möglicherweise auf eine Veränderung hindeuten und abgeklärt werden sollten: Bei häufigem Harndrang, besonders nachts, schwachem oder unterbrochenem Harnfluss mit dem Gefühl der unvollständigen Entleerung, Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen, Erektionsstörungen und verminderter Lust sowie bei Blut in Urin oder Samenflüssigkeit sollte der Betroffene unbedingt sofort einen Arzt aufsuchen. Denn je früher eine sichere Diagnose vorliegt, dass es sich tatsächlich um ein Prostatakarzinom handelt, umso besser sind die Behandlungsmöglichkeiten und damit auch die Heilungschancen. Ist der Tumor zum Zeitpunkt der Diagnose noch auf die Prostata beschränkt, liegen die Heilungsaussichten heutzutage bei über 90 Prozent.

Um bei Verdacht auf Prostatakrebs einen sicheren Nachweis zu erbringen und möglichst alle Tumorherde sicher zu erfassen, stehen den Fachärzten der Paracelsus Klinik Golzheim Düsseldorf zahlreiche Diagnoseverfahren zur Verfügung.

Dazu gehören

  • Tastuntersuchung
  • Labor- und Urindiagnostik
  • PCA3 Test, DIA-PAT
  • transrektaler Ultraschall
  • ultraschall-gesteuerte Prostatabiopsie
  • MRT-gestützte Fusionsbiopsie
  • Computertomografie (CT), PET-CT
  • Magnetresonanztomografie (MRT)
  • Knochenszintigrafie
  • konventionelle Röntgendiagnostik
  • Urodynamik, Uroflowmetrie
  • Pathologie
  • Tumordokumentation
  • Studienteilnahme
  • regelmäßige Qualitätszirkel
  • interdisziplinäre Indikationskonferenzen

Die Prostata ist vom Enddarm aus mit dem Finger zum großen Teil tastbar. Stellt der Arzt Auffälligkeiten fest, besteht der Verdacht, dass es sich um einen Tumor handelt, da dieser sich meist oberflächlich entwickelt. Jeder Mann ab 45 kann diese Untersuchung im Rahmen des gesetzlichen Früherkennungsprogramms einmal jährlich in Anspruch nehmen. Einen Verdacht des Arztes kann der Urologe mit einer Ultraschalluntersuchung (transrektale Sonografie) erhärten. In der Regel wird er zur weiteren Abklärung die Entnahme von Gewebeproben aus der Prostata empfehlen.

PSA-Bestimmung

In jedem Fall sollte die Früherkennung durch die PSA-Bestimmung komplettiert werden. Das prostataspezifische Antigen, kurz PSA, ist ein Eiweißstoff, der nur in der Prostata gebildet wird und im Blut nachgewiesen werden kann. Beim Prostatakarzinom ist die PSA-Konzentration (meist) erhöht. Allerdings: Nicht immer bedeutet ein erhöhter Wert tatsächlich eine Krebserkrankung. Auch gutartige Veränderungen, Entzündungen der Prostata oder der Blase und sogar körperliche Anstrengung können die Ursache sein. In allen Zweifelsfällen erfolgt daher zunächst eine Behandlung wie von Entzündungen – etwa mit Antibiotika.

Die Gewebeprobe (Biopsie) / Stanzbiopsie

Bei Verdacht auf ein Prostatakarzinom ist es unumgänglich, eine so genannte ultraschallgesteuerte Gewebsentnahme (Biopsie) oder Stanzbiopsie durchzuführen, das heißt, Gewebeproben aus der Prostata zu entnehmen. Die Gewebeentnahme erfolgt unter Ultraschallkontrolle vom Enddarm aus mit einer Stanznadel. Die Untersuchung der Gewebeproben gibt Klarheit darüber, ob ein Karzinom vorliegt und wie aggressiv das Wachstum ist. Die Biopsie erfolgt in der Regel ambulant und ohne Narkose. Auf diese Weise lässt sich feststellen, ob bzw. wo in der Prostata bösartig veränderte Zellen vorhanden sind. Die minimal-invasiv durchgeführte Biopsie ist notwendig, da Ultraschall oder Kernspintomographie (MRT) allein als bildgebende Verfahren nicht ausreichen, um eine Prostatakrebserkrankung zweifelsfrei festzustellen oder auszuschließen. Der behandelnde Urologe benötigt dazu mehrere Gewebeproben von unterschiedlichen Stellen. Die ultraschallgesteuerte systematische Biopsie mit Entnahme von mindestens 12 Stanzzylindern stellt derzeit den Standard der Untersuchung bei Verdacht auf Prostatakrebs dar. Nachteil dieser Methode ist jedoch die Tatsache, dass im Ultraschallbild einzelne Tumorherde möglicherweise übersehen werden können. Dies geschieht bei bis zu 40 % aller Prostatakarzinome, die im normalen Ultraschall übersehen werden. Um eine höhere diagnostische Genauigkeit zu erzielen, wird zusätzlich eine Magnetresonanztomografie durchgeführt, die Karzinome sicher lokalisiert und darüber hinaus das aktuelle Tumorstadium feststellt.

MRT-gestützte Fusionsbiopsie

Eine überaus erfolgreiche Verbindung aus beiden Diagnosemöglichkeiten stellt die MRT-gestützte Fusionsbiopsie dar. Dieses neue und sehr genaue Untersuchungsverfahren wird bislang nur von wenigen Kliniken angewendet. Hierbei wird zunächst bei Verdacht auf ein Prostatakarzinom eine hochauflösende MRT-Untersuchung (Magnetresonanztomographie) der Prostata durchgeführt. Tumorverdächtige Areale können dabei identifiziert und genau lokalisiert werden. Die entstandenen MRT-Aufnahmen werden dann mit den aktuellen Ultraschallbildern überlagert (fusioniert) und ermöglichen so den Nachweis auch kleinster und/oder vereinzelter Prostatakarzinome. Die Fusionsbiopsie ermöglicht es, auffälliges Gewebe wesentlich punktgenauer und exakter zu entnehmen und zu untersuchen. Männer erhalten somit sichere Diagnosen und können im Idealfall frühzeitig behandelt werden.

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