Anlässlich des Welt-Stoma-Tages am 5. Oktober möchte die Paracelsus Klinik Scheidegg, die neben Brustkrebs u.a. auf die Nachsorge von gastroenterologischen Tumoren spezialisiert ist, darauf aufmerksam machen, dass man auch mit Stoma gut leben kann. Denn das Leben mit einem künstlichen Darm- oder Harnausgang muss nicht durch Einschränkungen im Alltag gekennzeichnet sein.
In der Reha Umgang mit Stoma lernen
Die Anlage eines künstlichen Darm- oder Harnausgangs bedeutet für betroffene Patienten häufig eine sehr hohe psychische Belastung. Aufgrund von immer kürzeren Verweildauern im Krankenhaus haben Stoma-Patienten nach ihrer Entlassung aus der Klinik meist noch einen hohen Informations- uns Schulungsbedarf, was das Leben mit einem Stoma betrifft. Viele sind außerdem unsicher im Umgang mit dem künstlichen Ausgang.
Daher ist eine Anschlussrehabilitation (AHB) nach Abschluss der Akuttherapie gerade für Stoma-Patienten sehr sinnvoll. Denn erfahrenes Fachpersonal sowie speziell geschulte Stoma-Therapeuten in den Reha-Kliniken bieten den betroffenen Patienten Hilfe und Unterstützung an.
So geben in der Paracelsus Klinik Scheidegg Pflegefachkräfte Anleitungen und Hilfestellungen bei der Stoma-Versorgung und beraten die Patienten im Umgang mit dem Stoma im Alltag. Gemeinsam mit den Betroffenen werden individuelle Lösungen, z.B. durch das „Ausprobieren“ von verschiedenen Hygieneartikeln, gesucht. Dabei kann der Patient auch selbst mitbestimmen.
Ein grundlegendes Reha-Ziel der Paracelsus Klinik Scheidegg ist es, die Betroffenen auf dem Weg in die Selbständigkeit zu unterstützen.
Durch Hilfsmittel mit Stoma gut leben
Mittlerweile gibt es für Stoma-Patienten viele Hilfsmittel, Beutelsysteme und Hygieneartikel. Sie reichen von Hautschutzartikeln gegen allergische Reaktionen oder Hautläsionen, die sich um das Stoma herum bilden können, bis zu Bauchgurten, speziellen Gürteln, Bademode usw. Sie erleichtern das Leben mit Stoma im Alltag, so dass man ganz normal seiner Arbeit oder Freizeitaktivitäten nachgehen kann.
Wer gerne Schwimmen geht, kann heutzutage mit einem Stoma auch ins Wasser. Man sollte nur darauf achten, dass der Stomabeutel gut sitzt und hinterher gewechselt wird. Spezielle Bademode verhindert, dass man das Stoma sieht. Wer gerne Ballsportarten ausübt, kann spezielle Abdeckkappen benutzen, die über das Stoma gezogen werden und so Verletzungen vorbeugen.
Auch Urlaubsreisen sind mit einem künstlichen Ausgang kein Problem. Selbst für Durchfallerkrankungen, die man sich in manchen fernen Urlaubsländern zuziehen kann, gibt es verschiedenen Beutelsysteme, die eine unkomplizierte Versorgung sichern.
All diese Hilfsmittel erleichtern den Umgang mit einem künstlichen Darm- oder Harnausgang, so dass man auch als Stoma-Träger gut leben kann.
Interdisziplinärer Austausch gibt Stoma-Patienten Sicherheit
In der Paracelsus Klinik Scheidegg erhalten Patienten außerdem während ihrer Reha wertvolle Tipps von den Ernährungsberaterinnen, wie sie Stuhlunregelmäßigkeiten und die damit verbundenen Probleme im Alltag verhindern können.
„Der interdisziplinäre Austausch zwischen den verschiedenen Abteilungen, die sich um die Patienten kümmern, ist uns sehr wichtig und stellt auch für die Patienten eine Sicherheit dar“, meint PD Dr. Holger G. Hass, Chefarzt und Medizinischer Geschäftsführer der Paracelsus Klinik Scheidegg. Denn unsere Mitarbeitenden sehen es als ihre Aufgabe, die betroffenen Patienten auf ihrem Weg in den Alltag beratend zu unterstützen und zu stärken.
Durch Reha wieder stark werden
Stoma-Patienten, die sich aus dem öffentlichen bzw. gesellschaftlichen Leben zurückziehen, weil sie Angst haben, man könnte ihr Stoma bemerken, lernen in der Reha Gleichgesinnte, also andere Stoma-Träger, kennen. Sich mit anderen über das Leben mit Stoma austauschen zu können, macht Mut, stärkt das Selbstwertgefühl und damit auch das Selbstbewusstsein, um wieder aktiv am Leben teilzunehmen.