6. Dezember 2023 

Was macht eigentlich eine Parkinson Nurse?

Unsere Pflegekräfte leisten täglich großartige Arbeit und sind rund um die Uhr im Einsatz, um unseren Patientinnen und Patienten die bestmögliche Versorgung zu bieten. In unserem Pflegeblog „Pflege mit Herz“ stellen wir Ihnen einige von ihnen vor und geben Ihnen ganz persönliche Einblicke in den Arbeitsalltag unserer Pflegehelden. Wie sieht der Alltag einer Pflegekraft aus? Was erwartet mich als Patient in den Paracelsus Kliniken und was schätzen die Pflegekräfte so an ihrem Beruf? All das und vieles mehr können Sie in unseren authentischen Geschichten lesen. Mit diesem Blog möchten wir Ihnen zeigen, wie wichtig und wertvoll die Arbeit unserer Pflegekräfte ist und ihnen die Aufmerksamkeit schenken, die sie verdienen.


Die Weiterbildung zur Parkinson Nurse ist in Deutschland seit vielen Jahren etabliert. Der Bedarf an hochspezialisierten Pflegefachleuten steigt. Morbus Parkinson-Patient*innen stellen eine besondere Herausforderung im Pflegealltag dar. Die Unterstützung und Versorgung der Patient*innen erfordern umfängliches Fachwissen, praktische Erfahrungen und ein hohes Maß an Geduld, Ruhe und Empathie. Seit 2006 gibt es hierzulande ein Fortbildungsangebot zur Parkinson Nurse. Europaweit werden schon seit mehr als 40 Jahren Pflegekräfte zur Parkinson Nurse ausgebildet.

Ausbildung zur Parkinson Nurse

Die Paracelsus Elena-Klinik bietet gemeinsam mit der Deutschen Parkinson Vereinigung, den Parkinson-Fachkliniken in Beelitz, Bremerhaven und München sowie den Neurologischen Universitätskliniken in Kiel und Marburg jährlich einen Fortbildungslehrgang zur Parkinson Nurse an. Die Vermittlung von Fachwissen ebenso wie zweiwöchige Klinikhospitationen in einer der beteiligten Kliniken stehen auf dem Lehrplan. „Der Bedarf und damit auch das Interesse an dem Fortbildungslehrgang steigt. In Deutschland sind etwa 400.000 Menschen an Parkinson erkrankt, und die Zahlen werden weiter steigen. Entsprechend werden auch immer mehr Parkinson-Patienten stationär behandelt werden müssen“, erklärt Univ.-Prof. Claudia Trenkwalder, die ehemalige Chefärztin der Paracelsus Elena-Klinik Kassel.

Komplexe und spannende Aufgaben als Parkinson Nurse

Parkinson Nurses sind für ein vielfältiges Aufgabengebiet qualifiziert. Sie arbeiten in der Patientenpflege, übernehmen die Betreuung von Patient*innen mit Pen-/Pump-Systemen oder tiefen Hirnstimulatoren, betreuen klinische Studien und unterstützen die behandelnden Ärzt*innen während therapeutischer Behandlungen. Auch die sozialmedizinische Beratung von Patient*innen und Angehörigen gehört zu ihren Aufgaben. Die Beratung von Pflegekräften in anderen Krankenhäusern oder Seniorenheimen kann ebenfalls Teil des Aufgabenspektrums sein. Denn während der normalen Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin lernen die Pflegeschüler*innen nur wenig über die Besonderheiten im Umgang mit Parkinson-Patient*innen.

Tanzen, Chi Gong und Tai-Chi

Ein entscheidender Faktor, um das Fortschreiten der Krankheit aufzuhalten, sind regelmäßige Bewegungseinheiten. Parkinson Nurses sind hier oft die „treibende Kraft“, um das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen und so ein Mehr an Lebensqualität und Beweglichkeit zu erhalten. “Bleiben Sie beweglich“ – dieser Ratschlag gilt besonders für unsere Parkinson-Patient*innen. „Und wenn sie feststellen, wie sehr sie durch regelmäßige Bewegung Einfluss auf den Verlauf ihrer Erkrankung haben, ist das oft ein Wendepunkt in der Behandlung“, weiß Antje Steinberger, die seit nunmehr 16 Jahren als Parkinson Nurse in der Klinik arbeitet. An der Paracelsus-Elena-Klinik Kassel gehören deshalb Physiotherapie, Ergotherapie, Tai-Chi und Chi Gong zum Therapieprogramm. Darüber hinaus finden regelmäßig Tanzabende und geführte Spaziergänge im benachbarten Park Wilhelmshöhe statt.

Angehörige entlasten

Dass neben aller fachlichen Qualifikation auch eine große Portion Empathie und Geduld dazu gehört, um diese spezielle Patientenklientel gut betreuen zu können, weiß Antje Steinberger zu berichten. Deshalb ist auch das Gespräch mit den Angehörigen so wichtig. „Angehöriger eines Parkinson-Erkrankten zu sein, ist eine hohe Belastung. Ich spreche deshalb viel mit Angehörigen darüber, warum ein Patient ein bestimmtes Verhalten an den Tag legt, und versuche dabei auch Wissen über die Erkrankung zu vermitteln. Oft entlastet es aber schon, wenn ich mir Zeit nehme und einfach zuhöre. Meine Empfehlung an Angehörige ist es immer, sich auch einmal eine Auszeit zu nehmen, eigene Interesse und Bedürfnisse zu befriedigen und nicht 24/7 dem Erkrankten zur Verfügung zu stehen – das kann niemand auf Dauer durchhalten“, erklärt die Parkinson Nurse.