In der Paracelsus-Klinik am Silbersee Langenhagen werden Hüft-Operationen besonders schonend durchgehführt
Mit dem Alter kommt der Verschleiß: Rund 230.000 Hüftgelenk-Operationen werden jedes Jahr in Deutschland durchgeführt – mit weiter steigender Tendenz. Gerade für ältere Menschen jedoch ist der Ersatz des Hüftgelenks nicht unproblematisch. Stellt er doch einen erheblichen Eingriff in Muskulatur und Knochenstruktur dar. Denn das Hüftgelenk ist ein kompaktes und starkes Kugelgelenk mit einer dicken Knorpelschicht, das durch Bänder und eine kräftige Gelenkkapsel gesichert ist. Seine gute Passform und die stabile Bandverbindung verhindern weitgehend Verrenkungen. Machen jedoch eine Hüft-Operation und das Einsetzen einer Prothese zu einem großen Eingriff, der in der Regel unter Vollnarkose durchgeführt wird.
Künstliches Hüftgelenk ist keine Bagatell-Operation
Aufgabe des Operateurs bei einer Hüftgelenks-Totalendoprothese (Hüft-TEP) ist es, die beiden zentralen Bestandteile des Gelenks, den Oberschenkelkopf (Femurkopf) und die Gelenkpfanne passgenau zu ersetzen. Für diese umfangreichen Arbeiten ist normalerweise ein relativ langer Schnitt von etwa einer Handlänge längs über der betroffenen Hüfte erforderlich. Anschließend wird das Gelenk freigelegt, indem die Muskulatur zu beiden Seiten weggehalten wird. Bei manchen Hüft-Operationen kann auch die vorübergehende Ablösung oder Spaltung einzelner Muskeln erforderlich sein. Diese werden am Ende des Eingriffs, der insgesamt bis zu 90 Minuten dauern kann, wieder vernäht. Die Wundheilung benötigt in etwa 14 Tage, die innerliche Heilung 3 bis 6 Monate.
Alternative Hüft-Operation mit DAA-Methode
Bei der alternativen Operationsmethode, in Fachkreisen als „DAA-Methode“ (Direct Anterior Approach) bezeichnet, ersetzt man das Hüftgelenk über einen Schnitt in der Leiste. Dabei werden Muskeln oder Sehnen kaum in Mitleidenschaft gezogen. Erforderlich ist lediglich ein 6 bis 7 cm kleiner, minimalinvasiver Schnitt. Durch ihn nimmt der erfahrene Operateur mit speziell geformten medizinischen Instrumenten den Austausch des Gelenks vor. Die geringe Schädigung der Weichteile bedeutet dabei nicht nur erheblich weniger Blutverlust während der Hüft-OP, sondern auch eine kürzere Operationszeit, weniger Schmerzen für den Patienten und eine schnellere Rehabilitation. Schon am Tag der Operation kann unter geschulter physiotherapeutischer Anleitung mit der Mobilisierung begonnen werden. Duschen ist bereits ab dem zweiten Tag nach der OP möglich und nach weniger als einer Woche können die Patienten die Klinik in der Regel wieder verlassen. Anschließend wird, je nach Patientenwunsch, eine ambulante, stationäre Anschlussheilbehandlung, oder aber auch Physiotherapie von zu Hause absolviert.
Außergewöhnliche Expertise in Langenhagen
In der Orthopädie der Paracelsus-Klinik am Silbersee Langenhagen wird die „DAA-Methode“ bereits seit zwei Jahren erfolgreich eingesetzt. Dr. med. Steven Ristau, Sektionsleiter der Hüftchirurgie, und seine Kollegen haben sie von führenden orthopädischen Chirurgen Deutschlands übernommen und sind dabei, die Behandlungskapazitäten auszubauen. Dabei sind sie, obwohl es das Verfahren schon seit rund 15 Jahren in Deutschland gibt, in der Region führend. Sie gehören in den kleinen Kreis weniger Krankenhäusern, die diese Methode überhaupt anwenden. Das liegt vor allem daran, dass diese Hüft-Operation eine gewisse Erfahrung und ein besonderes Instrumentarium erfordert, das nicht überall zur Verfügung steht.
Derzeit werden in Langenhagen knapp 1.000 endoprothetische Eingriffe im Jahr durchgeführt, davon überwiegend Hüft-Operationen. Wer die Vorteile der minimalinvasiven Hüft-Operation nutzen will, muss allerdings möglicherweise mit Wartezeiten rechnen. Denn die Operation ist nicht nur bei Seniorinnen und Senioren gefragt, sondern auch bei jüngeren Patientinnen und Patienten, die neben dem kosmetischen Vorteil der kleineren Narbenbildung vor allem die schnellere Wiederherstellung der Mobilität schätzen.