28. Juni 2024 

Von der Haushaltswirtschaft in die Pflege

Rica Demba, 39 Jahre alt, ehemalige Auszubildende der Paracelsus Klinik Henstedt-Ulzburg.

Mit dem Vorsatz „Ich will Menschen helfen“ bewarb sich Rica Demba für einen Ausbildungsplatz bei der Paracelsus Klinik Henstedt-Ulzburg. Bedenken, trotz ihres Alters eine neue Ausbildung anzufangen, hatte die 39-Jährige nicht. Ihre Familie unterstützt sie in ihrer Entscheidung, ihren Weg und bewundert ihren Mut.

Zuvor hatte die examinierte Haushaltwirtschaftlerin als Reinigungsfachkraft gearbeitet. „Ich wollte etwas Neues anfangen und Menschen helfen“, erzählt Rica, „Ich wollte etwas tun, dass das Leben anderer Menschen verbessert, etwas von Bedeutung.“ Das Helfersyndrom steckt ein bisschen ihr drin, lacht sie. Ihre Ausbildung in der Pflege bann sie 2020 zur examinierten Pflegefachkraft in der Paracelsus Klinik in Henstedt-Ulzburg.

Der kurze Arbeitsweg und das multi-kulturelle Team der Klinik hatte ihr imponiert. Angefangen mit einem Orientierungseinsatz in der Klinik am Anfang der Ausbildung war Rica nun abwechselnd drei Monate in der Klinik und zwei Monate in der Schule. Die Vielseitigkeit der zu erlernenden praktischen und theoretischen Aspekte überraschte sie. „Ich hatte mit einer sehr viel weniger spannenden Ausbildung in der Pflege gerechnet“, sagt Rica, „Die Tätigkeiten einer Pflegefachkraft und das benötigte theoretische Wissen sind wahnsinnig breit gefächert.“

Pflegefachkräfte verdienen Anerkennung

Als angehende Vermittlerin zwischen Ärzt*in und Patient*in muss Rica medizinische Fachbegriffe und Vorgänge kennen und verstehen. „Viele denken, die Arbeit einer Pflegefachkraft besteht nur aus dem Waschen und Wickeln von Patient*innen, aber das stimmt nicht“, erklärt sie. Natürlich gehört das Unterstützen von Patient*innen bei ihrer Körperhygiene zum Aufgabenbereich der Pfleger*innen dazu – es ist jedoch nicht alles. Medikamente und Betäubungsmittel abfertigen, Vitalzeichen kontrollieren und subkutane Injektionen verabreichen, zählen zu Ricas Aufgaben. Auch das Ziehen von periphere Venenkathetern, das Positionieren von Patient*innen, das Messen des Blutzuckers und den Verbandwechsel durfte sie bereits allein im zweitem Lehrjahr durchführen.

Als engster Kontakt der Patient*innen im Krankenhaus sehen und hören die Pflegefachkräfte vieles, von dem Ärzt*innen nichts wissen. „Mich frustriert es, dass wir in der Pflege sehr viel weniger Wertschätzung und Respekt erfahren als die Ärzt*innen. Dabei leisten wir wahnsinnig viel, mindestens genauso viel wie die Ärzt*innen, wenn nicht sogar mehr! Wir begleiten und versorgen die Patient*innen von ihrer Aufnahme bis zur Entlassung und kümmern uns um alle ihre Sorgen, sei es privater, gesundheitlicher oder sogar finanzieller Natur. Wir sind täglich am Patienten – wir sehen alles“, berichtet Rica.

Geduld, Empathie und Resilienz

Die enge Verbindung zu den Patient*innen ist es, was Rica an ihrem Beruf so sehr schätzt. Sie höre gerne zu, erzählt sie. Jeder Mensch habe seine eigene Geschichte, daher sei es wichtig, jedem Menschen unvoreingenommen gegenüberzutreten und ihn nicht zu verurteilen. Der mentale Beistand, den die Pflegekräfte leisten, kann durch physiotherapeutische oder medikamentöse Behandlungen nicht ersetzt werden.

Aber auch sie müsse Grenzen setzten, betont Rica: „Man braucht für den Pflegeberuf viel Empathie und Geduld. Man muss sich in die Patient*innen hineinversetzen können und mitfühlen. Allerdings ist es wichtig, Grenzen zu ziehen und eine gewisse Resilienz aufzubauen, um sich selbst zu schützen.“ Die schlimmen Schicksale ihrer Patient*innen belasten Rica, auch außerhalb ihrer Arbeitszeit. Rica ist mit der psychischen Belastung allerdings nicht allein. Im Team werden Sorgen besprochen und ein Raum für Trauer gegeben.

Das Team an der Seite

Ob auf der Schulbank oder auf Station im Patient*innenzimmer – Vertrauen, Zusammenhalt, und Respekt werden in der Paracelsus Klinik großgeschrieben. Rica weiß die familiäre Atmosphäre im Team sehr zu schätzen. „Ich fühle mich sehr wohl in der Klinik. Der Umgang unter Kolleg*innen und mit den Patient*innen ist ein sehr freundlicher und respektvoller, das habe ich bei anderen Kliniken anders mitbekommen“, erzählt sie.

Die Gewissheit, dass ihre Kolleg*innen ihr bei Fragen und Sorgen zur Seite stehen, beruhigt Rica und gibt ihr Sicherheit beim Erlernen neuer Aufgaben. Ihre hauptamtliche Praxisanleiterin möchte sie besonders nicht missen. „Ich freue mich jeden Tag auf meine Kolleg*innen und die Arbeit mit den Patient*innen! Ich bin sehr glücklich, in so einem tollen Team arbeiten zu dürfen“, schwärmt die 39-Jährige. Worauf sie sich nach dem Abschluss ihrer Ausbildung am meisten gefreut hat? „Darauf, dass ich mich eine examinierte Pflegefachkraft nennen darf und genauso arbeiten darf wie meine Kolleg*innen“, sagt Rica.

Wir freuen uns, Dich im Team zu haben, Rica!


Unsere Pflegekräfte leisten täglich großartige Arbeit und sind rund um die Uhr im Einsatz, um unseren Patientinnen und Patienten die bestmögliche Versorgung zu bieten. In unserem Pflegeblog „Pflege mit Herz“ stellen wir Ihnen einige von ihnen vor und geben Ihnen ganz persönliche Einblicke in den Arbeitsalltag unserer Pflegehelden. Wie sieht der Alltag einer Pflegekraft aus? Was erwartet mich als Patient in den Paracelsus Kliniken und was schätzen die Pflegekräfte so an ihrem Beruf? All das und vieles mehr können Sie in unseren authentischen Geschichten lesen. Mit diesem Blog möchten wir Ihnen zeigen, wie wichtig und wertvoll die Arbeit unserer Pflegekräfte ist und ihnen die Aufmerksamkeit schenken, die sie verdienen.