Merkmale und therapeutisches Angebot, die das Therapiesetting der Adaption Paracelsus Berghofklinik II in Bad Essen ausmachen.
In der Adaptionseinrichtung Paracelsus Berghofklinik II in Bad Essen werden Suchtpatientinnen und Patienten im Anschluss an ihre stationäre Entwöhnungsbehandlung dabei unterstützt, sich ein stabiles Lebens- und Arbeitsumfeld aufzubauen, ihre Abstinenz langfristig zu sichern und neue Lebensqualität zurückzugewinnen. Die Bad Essener Einrichtung gehört zu rund 80 Adaptionen deutschlandweit und besticht sowohl durch ihr therapeutisches Angebot als auch durch ihre strukturellen Merkmale, die ein hohes Maß an individueller Begleitung ermöglichen.
Therapeutisches Angebot als Besonderheit
„Die meisten Suchtpatienten kommen aus einem sehr geschützten Setting der stationären Entwöhnung in die Adaption und tun sich schwer mit der Ablösung aus dem Klinikumfeld, häufig verbunden mit Leistungsdruck, Angst vor Versagen oder auch Angst vor sozialen Konflikten und erhöhter Rückfallgefahr“, weiß Rieke Kuhlmann, sozialpädagogische Leitung der Paracelsus Berghofklinik II. „Oftmals sind unsere Patientinnen und Patienten zunächst etwas verloren im offenen Setting der Adaption“, ergänzt sie. Umso wichtiger sei es, die Patientinnen und Patienten auch im Rahmen der Adaption therapeutisch zu unterstützen und an die Hand zu nehmen, wie es in der Berghofklinik II in sehr hohem Maße passiere. „Insbesondere die intensive therapeutische Unterstützung ist ein besonderes Merkmal unserer Einrichtung. So gibt es beispielswiese eine tägliche 30-minütige Morgenrunde für die Tagesplanung mit allen Patientinnen und Patienten,“ erläutert Kuhlmann die Besonderheiten. Hinzu komme mindestens eine weitere Gruppenstunde pro Tag in Form von Gruppentherapie, Ergo- bzw. Arbeitstherapie, berufsspezifischen und kompetenzfördernden Gruppen oder auch sportlicher Aktivität. Dabei bleibe auf der einen Seite immer noch ausreichend Raum für die individuelle und persönliche To-Do-Liste für den Tag als Kern der Adaption. Auf der anderen Seite fühlen sich die Patientinnen und Patienten durch die intensive Begleitung gesehen und gehört. Das erleichtere den Start in der neuen Einrichtung ebenso wie den gesamten Therapieprozess.
Strukturelle Gegebenheiten der Paracelsus Berghofklinik II
Ein weiteres herausstechendes Merkmal der Adaption Paracelsus Berghofklinik II bezieht sich auf die strukturellen Gegebenheiten der Einrichtung. Jede Patientin und jeder Patient bekommt für die drei- bis viermonatige Therapiedauer ein Einzelappartement mit eigenem Küchenbereich zugeteilt. Von Beginn an können und müssen somit Alltagsfertigkeiten eigenständig übernommen werden. Neben der Haushaltsführung betrifft das insbesondere die eigene Versorgung. „Mit dem ersten Tag in unserer Adaption steht durch die Einzelappartements der eigenverantwortliche Übergang in einen suchtmittelfreien Alltag unter realen Alltagsbedingungen mit allen dazugehörigen Pflichten im Mittelpunkt, wenn auch noch im geschützten Rahmen und mit unserer therapeutischen Unterstützung“, erläutert Kuhlmann.
Seit Mitte September kann zudem eine weitere Besonderheit der Adaption nach einer coronabedingten Pause wieder aufgenommen werden: Patientinnen und Patienten können wieder zusammen mit ihren Begleitkindern bis zum Alter von sechs Jahren in der Einrichtung aufgenommen werden. „Das war eins unserer Wunschziele für 2022 und wir freuen uns, dass wir dieses Angebot für Eltern und ihre Kinder nun endlich wieder anbieten können“, freut sich Kuhlmann über die Wiederaufnahme der Begleitkinder.