Knieendoprothetik

Das künstliche Knie

Der Einsatz eines künstlichen Kniegelenks gehört zur Grundversorgung in der Paracelsusklinik Langenhagen. Patienten, die Gelenkersatz brauchen, leiden häufig an einer (altersbedingten) Arthrose, also Gelenkverschleiß, aufgrund von Übergewicht, Achsfehlstellungen, (sportlicher) Fehlbelastung oder einer vorhergehenden Verletzung des Knies. Vor jeder Kniechirurgie steht eine genaue Untersuchung, in der Regel mittels einer Arthroskopie.

Der Einsatz einer Kniegelenkprothese bildet einen der Schwerpunkte der Kniechirurgie des Endoprothetikzentrums der Paracelsus Klinik Langenhagen (EPZ) mit einem erfahrenen Fachärzteteam rund um den Chefarzt Prof. Dr. med. Christian Siebert. Im EPZ werden Knieprothesen als Erst- und Wechseleingriffe implantiert, d.h. Implantate ausgetauscht. Liegt eine sehr komplexe Schädigung vor, wird das Gelenk mittels Computertechnik vermessen und abgebildet. Anschließend können patientenindividuelle Implantatkomponenten erstellt werden, die eine noch genauere Anpassung ermöglichen.

Abtastung des Kniegelenks vor der Arthroskopie in der Kniechirurgie.

Gelenke genauer betrachtet: die Arthroskopie am Knie

Bevor eine Knie-Operation in Erwägung gezogen wird und ein künstliches Kniegelenk in der Paracelsus Klinik Langenhagen eingesetzt werden sollte, führen wir eine sorgfältige Diagnostik durch. Die Arthroskopie („Arthros“ – Gelenk und „skopie“ – betrachten) ermöglicht einen Blick ins Innere des Gelenks mithilfe einer kleinen Kamera. Das bedeutet eine minimalinvasive Operation unter örtlicher Betäubung. Es werden nur wenige Millimeter lange Schnitte am Gelenk gesetzt, durch welche die Untersuchungsinstrumente eingebracht werden. Eine Arthroskopie ist ein Routineeingriff im Bereich der Kniechirurgie und wichtig, um die richtige Therapieform zu wählen.

Kniechirurgie mit Hightech-Materialien

Eine Knie-Endoprothese besteht aus der Femur-Komponente am Oberschenkelknochen und der Tibia-Komponente am Schienbeinknochen, zwischen denen ein Gleitkörper (Inlay) liegt. Die einzelnen Prothesenkomponenten bestehen aus Stahl, Titanlegierungen oder speziellen Kunststoffen. Bei bekannter Nickelallergie stehen nickelfreie Implantate für den Eingriff am Knie zur Verfügung. Faktoren wie Gewicht, Alter, Geschlecht, Knochenqualität oder Lebensgewohnheiten bestimmen die Auswahl der individuell optimalen Prothese. Dabei werden zementierte und hybride Verankerungen angeboten:

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Zur sicheren Fixierung werden die Endoprothesen-Teile mit sogenanntem Knochenzement im Oberschenkelknochen und am Schienbeinkopf fixiert. Knochenzement ist ein schnell aushärtendes Material, das für eine erhöhte Haftung zwischen Knochen und Knieprothese sorgt und diese fest miteinander verbindet. Dieses künstliche Kniegelenk ist sehr bald nach der Implantation voll belastbar. 

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Die hybride Verankerung ist eine Kombination aus zementierter und zementfreier Verankerungstechnik. Hier wird die Femur-Komponente am Oberschenkelknochen zementfrei verankert, die Tibia-Komponente wird mit Knochenzement am Schienbeinkopf fixiert. Die Knieendoprothese ist nach der Implantation sofort belastbar.

Brauche ich ein komplettes neues Kniegelenk?

Die Notwendigkeit eines künstlichen Kniegelenks bedeutet nicht automatisch den Ersatz des kompletten Gelenks. Was und wie viel ersetzt werden muss, ist abhängig vom Grad der Schädigung durch Arthrose oder Verletzung und ob der Bandapparat des Kniegelenks noch weitgehend unversehrt ist. Dafür sind vorab Untersuchungen am Knie notwendig, beispielsweise durch eine Arthroskopie. Im Endoprothetikzentrum Langenhagen bieten wir für jeden Patienten das optimale Implantat.

Diese Möglichkeiten für Kniegelenkerersatz gibt es:

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Bei femoropatellarer Arthrose ist nur die Kniescheibe bzw. das Kniescheibengelenk geschädigt. In diesem Fall kann eine entsprechende Teilprothese, femoropatellarer Gelenkersatz, implantiert werden.

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Wenn die Kniescheibe und ihr Gleitweg sowie die Bänder noch intakt sind und die Schäden begrenzt nur auf einer Seite vorliegen, kann eine unicondyläre Endoprothese eingesetzt werden. Es wird nur der zerstörte Gelenkanteil, meist auf der Innenseite, ersetzt. Der gesunde Anteil bleibt voll funktionsfähig. Die Kniebänder gewährleisten die Führungsstabilität.

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Dieser Prothesentyp wird eingesetzt, wenn mehrere Teile des Kniegelenkes durch Arthrose geschädigt sind, die Seitenbänder aber noch intakt sind. Als Oberflächenersatz wird die bikondyläre Endoprothese mit einem sehr knochenschonenden Vorgehen eingesetzt, um so viel Knochensubstanz wie möglich zu erhalten. Je nach Zustand von Knochen und Bändern wird eine fixe oder mobile Meniskuskomponente eingesetzt. Die Kniebänder gewährleisten die Führungsstabilität.

Nach dem Einsatz eines Knie-Implantats

Um den Heilungsprozess nach der Kniechirurgie optimal zu unterstützen und möglichst schnell wieder auf die Beine zu kommen, können Patienten nach der Operation den Mobilitätsparcours der Paracelsus Klinik Langenhagen nutzen. Dort können Sie mit therapeutischer Begleitung Gangübungen auf unterschiedlichen Untergründen absolvieren. Zur Frührehabilitation gehörten auch praktische Übungen wie das Auf- und Absteigen an einem Fahrrad mit tiefem Einstieg, außerdem Aus- und Einsteigen aus bzw. in einen PKW.

Die Einrichtung unseres Mobilitätsparcours wurde durch die Förderung unseres Patientenfördervereins und in Zusammenarbeit mit VW und dem ambulanten Pflegedienst von Sonja Vorwerk-Gerth ermöglicht.

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