Hallux valgus umgangssprachlich auch als Frostballen bezeichnet, beschreibt die Schiefstellung der Großzehe im Grundgelenk nach außen. Es ist eine der häufigsten Deformationen am Vorfuß. Bereits fünf Prozent der Menschen sind im Jugendalter betroffen, bei Personen älter als 60 Jahre liegt der Anteil bei mehr als 16 Prozent. Die Fehlstellung führt oft zu Schmerzen sowie Gebehinderungen und schränkt somit die Lebensqualität ein. Eine Behandlung des Hallux valgus ist ein häufig durchgeführter Eingriff der erfahrenen Experten für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie der Paracelsus Klinik Bremen. Ziel ist es die Fehlstellung zu korrigieren und die Schmerzen zu lindern.
Ursachen des Hallux valgus
Die häufigsten Ursachen für die Entwicklung eines Senk- und Spreizfußes mit daraus resultierenden Frostballen und Krallenzehen sind unter anderem genetische Veranlagung. Weiterhin führen entzündliche Erkrankungen, Stoffwechselstörungen oder neuro-muskuläre Erkrankungen zum Hallux valgus. Die Veränderungen am Fuß sind vielfältig. Durch eine fächerförmige Spreizung der Mittelfußknochen und Abflachung des Fußgewölbes bildet sich ein Senk-Spreizfuß aus. Der Sehnenzug der Muskulatur verstärkt die Fehlstellung. Eine Abweichung der ersten Zehe nach außen führt zur Ausbildung des Frostballens. Zudem kann es zur Verdrehung der Großzehe und zur Entwicklung von sogenannten Krallenzehen – meist die zweite und dritte Zehe – kommen.
Ausprägung und Behandlung
Die Symptome eines Hallux valgus treten meist langfristig über viele Jahre auf. Zunächst kommt es zu Schmerzen bei Belastung des Fußes, insbesondere im Zehenballen. Optisch erkennbar wird die Erkrankung durch das Ausbeulen des Schuhs bei einer Verstärkung der Zehenfehlstellungen. Sobald Patienten erste Veränderungen am Fuß bemerken, sollten sie einen Arzt konsultieren. Die Diagnose erfolgt durch optische Begutachtung und Röntgen unter Belastung. In den meisten Fällen beginnt die Behandlung zunächst konventionell. Das heißt mit der sogenannten Einlagenversorgung, zum Beispiel mit Schuheinlagen nach Maß oder orthopädischen Schuhen. Für die überwiegende Anzahl der Patienten ist diese Behandlung ausreichend. Dabei gilt: Je eher sich ein Patient meldet, umso größer sind die Heilungschancen ohne Operation.
Operation als letzte Wahl
Ist die Deformation zu weit fortgeschritten, kann die Fehlstellung auch operativ korrigiert werden. Je nach Schwere des Hallux valgus kann neben dem Einsatz von Schrauben oder Platten zur Korrektur auch eine Gelenkversteifung oder eine Prothese das Mittel der Wahl sein. Dabei orientieren sich die Fachärzte der Paracelsus Klinik Bremen bei der Behandlung des Hallux valgus stets an den individuellen Gegebenheiten des Patienten. Erfolgt eine Operation, darf der Fuß die folgenden sechs Wochen nur gering belastet werden. Dazu erhält der Patient einen Vorfußentlastungsschuh, der in Kombination mit Unterarm-Gehstützen eine maximale Teilbelastung von 30 Kilogramm ermöglicht. Anschließend folgt eine schrittweise Vollbelastung im normalen Schuh. Hinzu kommt eine Röntgenverlaufskontrolle im Abstand von zwei bis drei Wochen.
Nachsorge des Hallux valgus
Weitere Elemente der Nachbehandlung sind die manuelle Therapie des Großzehengrundgelenks, die Lymphdrainage entsprechend der Schwellung sowie Schuheinlagen mit Gewölbestützung. Ziel der Operation ist die schmerzfreie Wiederherstellung der Fußfunktion.