Sogenannte Superfoods sind in aller Munde und liegen voll im Trend. Doch was verbirgt sich dahinter und müssen es immer exotische Superfrüchte und Supersaaten sein?
Was sind eigentlich Superfoods?
Dazu haben wir die Mitglieder des Aromazirkels der Paracelsus Klinik Adorf/Schöneck gefragt. Sie bilden sich regelmäßig im Bereich der Aromapflege weiter, um die Kraft der ätherischen Öle gezielt anzuwenden, besuchen Kräuterlehrgänge und Kräuterführungen, um Aussehen sowie die vielfältige Anwendung von Pflanzen kennenzulernen. Und sie haben sich mit dem Thema „Superfood“ beschäftigt: Als „Superfood“ wird bezeichnet, was einen besonders hohen Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffen und/oder sekundären Pflanzenstoffen hat, beispielsweise Chiasamen, Heidelbeere, Goji- und Acai-Beere, Papaya, Kurkuma, Ingwer, Avocado und Amaranth. Diese können antioxidativ wirken, schützen die Zellen, wirken dem Hautalterungsprozess entgegen und sollen sogar das Krebsrisiko senken.
Ist es extra nötig, exotische Lebensmittel einzuführen, um gesund zu leben?
Hier ein klares NEIN. Unsere heimische Pflanzenwelt, darunter besonders viele Küchenkräuter, sind echte Kraftpakete und aufgrund ihrer Regionalität zudem nachhaltig. Benita Meinel, Leiterin des Aromazirkels der Paracelsus Klinik Adorf/Schöneck, nimmt uns mit auf eine kleine Reise durch den heimischen Kräutergarten.
Vielfältige Anwendung und Wirksamkeit der Heilkräuter
Kräuter sind vielfältig in ihrer Anwendung und in ihrer Wirksamkeit und erleben Kräuter derzeit ein kleines Revival. Gesunde und vollwertige Ernährung ist für viele Menschen heute wieder wichtig und ein kleiner Kräutergarten, ob auf Fensterbrett, Balkon oder im Garten, ist zudem noch dekorativ. Viele Kräuter wie Koriander, Liebstöckel, Rosmarin, Salbei und Thymian sind auch noch echte Bienenfreunde. Ob nun im eigenen Kräutergarten, auf der Wiese oder im Wald – Kräuter finden wir fast überall. Die Wirksamkeit sowie die vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten der Kräuter überraschen, hier kann sich jeder nach Belieben ausprobieren und begeistern lassen. Allerdings stets mit Bedacht und Vorsicht, denn auch Kräuter können Neben- und Wechselwirkungen auslösen. Wie schon Paracelsus sagte: „Die Menge macht das Gift“.
Die Erfahrungen der Heilwirkung begründen sich unter anderem auf Hippokrates und Hildegard von Bingen. Sie entdeckten die verschiedensten Wirkungsweisen von Kräutern. Zum Beispiel die Unterstützung der Konzentration, die Stärkung des Immunsystems, die Anregung des Stoffwechsels, die Kräftigung des Verdauungssystems oder die Unterstützung des Nachtschlafes.
Basilikum, Petersilie, Kresse – Benita Meinel, Aromaschwester der Paracelsus Klinik Adorf/Schöneck, kennt sich bestens mit Heil- und Würzkräutern aus und ist der Meinung, weniger ist häufig mehr – auch bei Kräutern. Mit dieser Erfahrung erlangen wir auch Sicherheit im Umgang und in der Anwendung der Pflanzen. Wer Wildkräuter sammeln möchte, sollte sich zuvor über Verwendung, Verarbeitung und Wirkungsweise der Heilkräuter informieren, beispielsweise in kleinen Fachbüchern oder Broschüren, die man direkt zum Sammeln mitnehmen kann.
In der Küche echte Kraftpakete
Doch Kräuter haben nicht nur eine heilende Wirkung, man kann sie auch wunderbar in der Küche verwenden. Einige der Kräuter und ihre Wirkung stellt uns Benita Meinel vor, mit Tipps zur Verwendung und Rezeptideen.
Basilikum wirkt bei gehaltvollen Speisen verdauungsfördernd. Interessant ist, dass dieses Kraut uns hilft, bei den zubereiteten Gerichten Salz einzusparen. Ebenso wirkt Basilikum nervenstärkend. Eine Tasse Basilikum-Tee bei Bedarf am Abend entspannt unser vegetatives Nervensystem.
Petersilie steigert unter anderem den Appetit. Vielleicht in einem leckeren Blütensalat? Dazu eignen sich besonders die gelben, orangen oder rot leuchtenden Blüten der Kapuzinerkresse, die zartblauen Blüten des Borretsches und der Hornveilchen, die kräftigen Tagetesblüten, das zarte rosa der Petunien und Geranien, die Blüten von Gänseblümchen oder die mächtigen Blüten der Nachtkerze.
Schnittlauch ist ein echter Tausendsassa unter den Kräutern. Er wirkt stoffwechselfördernd, anregend, ist ein Vitamin- und Mineralstoffspender und bringt mit seinen schwefelhaltigen ätherischen Ölen die Verdauungssäfte in Schwung.
Liebstöckel oder auch Maggikraut ist ein ausgezeichnetes Würzkraut, das viele Speisen verfeinert und abrundet. Besonders in Eintöpfen sollte es nicht fehlen. Als Heilkraut hilft Liebstöckel gegen eine Vielzahl von Verdauungsbeschwerden und auch bei Menstruationsbeschwerden. In der Schwangerschaft sollte man Liebstöckel meiden.
Dill verhilft nach einem heißen Sommertag zu einem besseren Nachtschlaf. In einem Salat oder Dip schmeckt er fein und würzig. Das Kraut wirkt dabei sanft verdauungsfördernd.
Kresse hat Kresse einen antibiotischen Effekt. Die scharfen Blättchen und Blüten sorgen für eine gute Verdauung. Kresse unterstützt die Vitalität. So hilft uns ein Salat oder Sandwich mit Kresse, um nach der Mittagspause mit Elan zu starten!
Rezepttipp Salat: Zwei Äpfel in dünne Scheiben schneiden, mit einigen Tropfen Honig (Akazie) beträufeln. Wer möchte, auch mit etwas Zitronensaft und danach mit Blüten der eigenen Wahl belegen. Zum Schluss wird die Petersilie sehr klein gezupft und über die Blüten gegeben. Mit Pfeffer aus der Mühle bestreut, gibt es eine herzhafte Note. Dann für etwa 20 Minuten ziehen lassen oder abgedeckt in den Kühlschrank stellen. So ist der Salat bis zum Abend haltbar.
Rezepttipp Tee: 1 Teelöffel Dillfrüchte getrocknet oder Sprossspitzen (vor der Blüte) mit zwei Tassen kochendem Wasser aufgießen. 10 Minuten ziehen lassen und abseihen. Vor dem Zubettgehen schluckweise trinken.