- Rehabilitation zur Nachbehandlung von Krebserkrankungen hat bei den Paracelsus-Kliniken ein einzigartiges Spektrum
- Vier onkologische Reha-Fachkliniken bündeln Expertenwissen in Kompetenznetzwerk
- Individuelle Behandlung ist große Chance für Patienten
Vier Millionen Menschen in Deutschland leben mit der Diagnose Krebs. Jedes Jahr kommen 510.000 neue Betroffene hinzu – Tendenz steigend. Auch wenn die Chancen geheilt zu werden in den vergangenen 20 Jahren deutlich gestiegen sind, belegen Krebserkrankungen immer noch bundesweit Platz zwei bei den Todesursachen. Und für alle, die überleben, ist die Erkrankung ein tiefgreifendes Ereignis mit starken physischen und psychischen Belastungen, die auch Angehörige und Familien betreffen. Angesichts dieser enormen Dimensionen weisen die Paracelsus-Kliniken anlässlich des Weltkrebstages am 4. Februar auf die hohe Bedeutung der medizinischen Rehabilitation bei Krebserkrankungen hin. „Der onkologischen Rehabilitation kommt eine große Aufgabe zu“, erklärt Tobias Brockmann, Geschäftsführer Rehabilitation der Paracelsus-Kliniken. „Unser Ziel ist es, den Auswirkungen der Krebserkrankung entgegenzuwirken und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. Wir wollen in unseren vier hochspezialisierten Kliniken helfen, den Umgang mit der Krankheit zu erleichtern, die körperliche Leistungsfähigkeit zu stärken, Risikofaktoren zu vermindern und gleichzeitig die Rückkehr in den Beruf und Alltag zu ermöglichen. Dazu geben alle Kolleginnen und Kollegen bei uns jeden Tag ihr Bestes.“
Individualität zählt
Gerade weil Krebserkrankungen so komplex und die krankheitsspezifischen Probleme und Störungen von Patient zu Patient sehr unterschiedlich sein können, bedarf es einer besonderen Kompetenz bei der Betreuung onkologischer Patienten. Sie kann nur in besonders dafür spezialisierten Kliniken geleistet werden. Schon nach der ersten Behandlungsphase, in der häufig stark belastende Operationen, Bestrahlungen und Chemotherapie anstehen, kann eine sogenannte Anschlussrehabilitation (AHB), die in der Regel drei Wochen dauert, die Situation von Betroffenen und Angehörigen erheblich verbessern. Die konkrete Ausgestaltung der therapeutischen Inhalte richtet sich dabei individuell nach der besonderen medizinischen und psychosozialen Situation der Patienten. Sie umfasst auch ein großes Spektrum von Neben- und Begleiterkrankungen. Um hier eine hohe Versorgungsqualität sicherzustellen, hat sich bei den Paracelsus-Kliniken bereits 2005 das Kompetenznetzwerk „Onkologische Rehabilitation“ gegründet. Es ist ein Zusammenschluss der vier onkologischen Reha-Kliniken im Verbund:
- Paracelsus-Klinik Scheidegg
- Paracelsus-Klinik Am Schillergarten Bad Elster
- Paracelsus-Klinik am See Bad Gandersheim
- Paracelsus-Harz-Klinik Bad Suderode
Die Arbeitsgruppe hat einen eigenständigen Versorgungspfad entwickelt, der eine leitliniengerechte und qualitativ hochwertige Behandlung aller onkologischen Patienten bei Paracelsus möglich macht.
Vielfältiges Behandlungsangebot
Je nach Ausrichtung der Kliniken sind auch Spezialisierungen bei der Behandlung möglich. So ist die Paracelsus-Klinik Scheidegg eine der größten Nachsorgekliniken ihrer Art in Deutschland für Brustkrebspatienten und hat hier eine große Expertise aufgebaut. Darüber hinaus hat das Haus im Rahmen einer Kooperation mit der Fachklinik Prinz-Regent-Luitpold in Scheidegg das gemeinsame Therapiekonzept „Mama hat Krebs“ ins Leben gerufen. Es richtet sich an krebserkrankte Mütter und deren ebenfalls körperlich oder psychisch erkrankte Kinder. Um dem Wunsch vieler Patientinnen und Patienten nach natürlichen und gut verträglichen Behandlungsmethoden zur Stärkung des Immunsystems nachzukommen, hat die Klinik darüber hinaus sehr wirksame und bewährte Naturheilverfahren in allen Therapiebereichen integriert. Dazu gehören die Bewegungstherapie, ernährungstherapeutische Empfehlungen, sanfte pflanzliche Medikamente (Phytomedizin), die Ordnungstherapie sowie Physikalische Therapieformen auf Basis der „5 Säulen der klassischen Naturheilverfahren“ nach Pfarrer Sebastian Kneipp.
In der Paracelsus-Klinik Am Schillergarten Bad Elster setzt man auf eine besondere Onkologische Trainingstherapie (OTT), einen Baustein der Behandlung, der die heilsame Wirkung von gezielter Bewegungstherapie in den Mittelpunkt stellt. Mit regelmäßiger sportlicher Aktivität können neben dem Aufbau von Kondition, muskulärer Kraft und Beweglichkeit auch erkrankungs- und therapiebedingte Nebenwirkungen nachhaltig gelindert werden. Das Konzept, das an der Universitätsklinik Köln in Kooperation mit der Deutschen Sporthochschule Köln entwickelt wurde, ist ein personalisiertes bewegungstherapeutisches Einzeltraining, das die medizinische Therapie hervorragend ergänzt.
Die Paracelsus-Klinik Am See Bad Gandersheim ist eine Fachklinik ausschließlich für die onkologische Rehabilitation mit Spezialisierung auf körperliche und seelische Folgeerscheinungen bei bösartigen Tumorerkrankungen. Sie hat ein besonderes Konzept, das auf junge Patienten zugeschnitten ist. „ALOR⁴you“, “Allgemeine Onkologische Rehabilitation für junge Patienten”, so der Name des Programms, umfasst unter anderem gruppenorientierte Rehabilitation mit Gleichaltrigen, ein reichhaltiges und abwechslungsreiches Sportprogramm In- und Outdoor und Tischtennistraining mit einem Amateurliga-Spieler. Zweite Besonderheit in Bad Gandersheim ist die Kooperation mit der Paracelsus-Klinik Golzheim Düsseldorf, Deutschlands größter urologischer Klinik. Die Zusammenarbeit betrifft vor allem männliche Tumorpatienten. Nach dem Konzept „Alles unter einem Dach – Zwei starke Partner für Ihre Genesung“ bieten die urologische Fachklinik und die Rehabilitationseinrichtung den Patienten ein individuell auf sie zugeschnittenes nahtloses und eng verzahntes Behandlungspaket an, von der Therapie in der Fachklinik bis in die onkologische Rehabilitation.
Die Fachabteilung Onkologie der Paracelsus-Harz-Klinik Bad Suderode versorgt Patientinnen und Patienten, die an einer Krebserkrankung oder einer bösartigen Erkrankung des blutbildenden und lymphatischen Systems leiden. Die Klinik ist Mitglied der Tumorzentren Magdeburg und Halle und der Sachsen Anhaltinischen Krebsgesellschaft. Besonderheiten sind hier die Rehabilitation von Krebspatienten mit Tumoren des Harn- und Verdauungssystems, der Atmungsorgane und Geschlechtsorgane sowie Brustkrebspatienten. Auch Patienten mit Malignen Systemerkrankungen (Morbus Hodgkin, Non-Hodgkin-Lymphome, Plasmozytome, myelodysplastische und myeloproliferative Syndrome, Leukämien) und nach Stammzelltransplantationen sind in Bad Suderode gut aufgehoben.
Auch in Corona-Zeiten willkommen
„Eine Rehabilitation kann ausgezeichnet helfen, die Folgeerscheinungen einer Krebserkrankung zu mindern“, schließt Tobias Brockmann. „In allen unseren Häusern stehen wir Patienten auch in Corona-Zeiten mit qualitativ hochwertigen Leistungen zur Verfügung und beantworten gern telefonisch Fragen zur Behandlung.“ Eine Rehabilitation steht jedem zu, der wegen einer Krebserkrankung oder Malignen Systemerkrankung stationär bzw. ambulant behandelt wurde, ganz gleich ob Arbeitnehmer oder Rentner. In der Regel weist schon der Sozialdienst im Krankenhaus auf die Möglichkeit zur Rehabilitation hin und leitet eine Reha ein. Diese Chance sollten alle Patienten auch in Zeiten der Pandemie nutzen, so der Geschäftsführer Rehabilitation der Paracelsus-Kliniken.